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Ahornblättrige Platane

Deutscher Name:   Ahornblättrige Platane
Botanischer Name:   Platanus x hispanica Münchh. 1770
Fremdländische Namen:   engl. Sycamore, London Plane
Familie:   Platanaceae, Platanengewächse
Standort im Park:   N 51.42909, E 6.76677
Etymologie:   Platanus aus dem grch. platys = dick, breit (bezogen auf Krone und Stamm)

Entstehung:

Um 1650 durch spontane Kreuzung zwischen Morgenländischer und Abendländischer Platane (Platanus orientalis und Platanus occidentalis) entstanden. Wann und wo dies geschah, ist in der Fachwelt umstritten. Nach einer Quelle sollen sich die beiden Platanen-Arten 1670 im botanischen Garten in Oxford gekreuzt haben, nach einer anderen Quelle um 1650 in Spanien und Südfrankreich.

Heimat:

Die Morgenländische Platane überlebte in kleinen Arealen auf dem Balkan. Die Abendländische Platane gelangte 1640 durch die Entdeckung Amerikas nach Europa. Ausgestattet mit den optimalen genetischen Merkmalen beider Elternteile wurde die Ahornblättrige Platane intensiv kultiviert und in weiten Teilen Europas und Nordamerikas als Park- und Stadtbaum angepflanzt.

Lebensraum:

Die Eltern (Platanus orientalis L. und Platanus occidentalis L.) der Gewöhnlichen Platane (Platanus x hispanica Münchh.) sind keine Waldbäume, sondern lichtbedürftige Gehölze an sehr feuchten, humusreichen Standorten wie Flussufern.

Verwendung:

Gerne wird die Ahornblättrige Platane als schattenspendender Park-, Allee- und Straßenbaum angepflanzt. Sie ist neben der Linde einer der am meisten verwendeten Bäume im innerstädtischen Bereich. Das helle Splintholz, mit dem rötlichen Kernholz lässt sich gut bearbeiten und wird gerne als Furnier- und Drechslerholz verwendet, vorrangig dient es aber als Brennholz. In Amerika wird die Platane auch für medizinische Zwecke eingesetzt, z.B. gegen Erkältungen.

Habitus:

Äußerst schnellwüchsiger, kurzstämmiger, 25m bis 30m Meter hoher Baum, mit starken tief ansetzenden Hauptästen.                

Baumkrone:                     

Bei älteren Exemplaren hoch und ausladend, breitkronig, die unteren Äste leicht hängend.

Wurzel:

Herzwurzelsystem mit starken weitreichenden Hauptwurzeln. Sehr dichte Oberflächenwurzeln mit hoher Wurzelenergie (Anhebung von Wegeplatten).

Rinde/Borke:                                                  

Die Rinde der jungen Triebe ist hellbraun bis grün-oliv. Mit zunehmendem Alter grau bis braun.

In unregelmäßigen Abständen blättert die Borke in dünnen Platten ab, die jüngere Borke darunter ist gelb bis grau-oliv. Das Abblättern der Borke mit der markanten Scheckung im Stamm- und Astbereich ist das charakteristischste Merkmal der Platane.

Blätter:

Handförmig, in 3-5 ungleich große, dreieckige Lappen geteilt, 15 bis 20 cm lang und fast ebenso breit. Oberhalb glänzend tiefgrün, ziemlich derb und fest. Junge Triebe und Blätter sind unterseits filzig (oder zumindest auf den Blattnerven) und in den Nervenwinkeln mit Sternhärchen besetzt. Die Blattstellung ist wechselständig. Zudem besitzt die Blattoberfläche den sogenannten Lotuseffekt, d.h. auffallende Regentropfen perlen ab und reinigen somit das Blatt von aufliegenden Staub- und Schmutzpartikeln. Der Blattstiel umfasst schützend die Knospen, welches ein weiteres markantes Merkmal darstellt.

Blüten:

Die Platane ist einhäusig, eingeschlechtlich. Meist zu zweit stehende Blütenkätzchen mit einem 6 bis 8 cm langen Stiel. Die männlichen Blüten sind grünlich gelb und klein, weibliche Blüten sind karminrot, werden windbestäubt und erscheinen mit dem Blattaustrieb. Der Blütezeitpunkt ist von April bis Mai.

Früchte: 

Sammelfrucht bis etwa 3cm groß. Kugelig, braun, meist zu zweit, in 15 bis 20 cm langen Fruchtständen hängend. Einzelfrüchte, kantig-zylindrische Nüsse, die den Samen enthalten, die Fruchtreife erfolgt im September/Oktober, sie verbleiben jedoch als sogenannte Wintersteher bis in das nächste Frühjahr am Baum. Der Zerfall der Früchte beginnt im Frühling, wobei die Einzelfrüchte mit winzigen Haaren umgeben sind. Diese Haare können Hustenreize hervorrufen.

Alter:

Das Alter aller Ahornblättrigen Platanen ist jünger als 500 Jahre und wird bei optimalen Standortverhältnissen 150 bis 200 Jahre alt. Die "Morgenländische Platane" kann bis zu 1000 Jahre alt werden.

Eigenschaften:

Frosthart, trocken-warmes und abgasreiches Stadtklima vertragend, wärmeliebend. Die Ahornblättrige Platane besitzt ein hohes Ausschlagsvermögen, verträgt hervorragend Schnittmaßnahmen und ist als Formgehölz bestens geeignet. Londoner Stadtgärtner bezeichneten sie deshalb auch als „gehorsamste Baumart“.
Schädlinge und Krankheiten:

Die Ahornblättrige Platane wird von folgenden Krankheiten befallen. So kann sie Opfer des Platanenkrebses werden, der durch den Pilz Ceratocystis fimbriata verursacht wird. Maßnahmen zur Bekämpfung sind meist wirkungslos Seit einigen Jahren tritt bei nassen Frühjahren eine weitere Pilzerkrankung auf, die sogenannte Blattbräune, Apiognomonia veneta. Bäume verlieren dabei die befallenen Blätter und Triebspitzen. Ältere Bäume sind anfällig für die Massaria Krankheit, die durch einen Schlauchpilz entsteht. Diese Pilzerkrankung führt dazu, dass befallene Äste absterben, woraufhin das zersetzte Holz bricht. Diese Erkrankung wurde in Deutschland zum ersten Mal im Jahr 2003 nachgewiesen.

Kulturgeschichte:

In der Antike spielt die Platane eine herausragende Rolle. Bewunderung erregte die Platane schon bei Homer. Herodot bezeugte einen Platanenhain des Zeus, Theophrast und Plinius erwähnten eine Platane bei Gortyn auf Kreta, wo Zeus der Europa beigewohnt habe. Platanen erhielten den Status von heiliger Bäumen. Xerxes verliebte sich in Lydien in eine prachtvolle Platane, die er mit Goldschmuck behängte und ihr für alle Zeiten einen Pfleger bestellte. Diese Überlieferung war Gegenstand der Oper Serse von Händel, woraus das berühmte Largo entstand. Als berühmtes „Ombra mei fu“ gehört es zum Repertoire von unzähligen SängerInnen.

Ethnobotanik:

Die Samen werden gerne als Juckpulver verwendet. Am Niederrhein bezeichnet man die Platane als Kleiderbaum, weil er die Borke abwirft, also sein Kleid wechselt.

Quellen:

MB Baumdienste GmbH(o.J.), in: Massaria-Krankheit, URL: http://www.mb-baumdienste.de (Stand: 29.06.2014).

Baumschule New Garden(o.J.), in: Platanus acerifolia / Ahornblättrige Platane, URL: http://www.baumschule-newgarden.de (Stand: 29.06.2014).

Blutbuche

Deutscher Name:   Blutbuche
Botanischer Name:   Fagus sylvatica f. purpurea / f. atropunicea
Fremdländische Namen:   Engl.: European beech
Familie:   Fagaceae, Buchengewächse
Standort im Park:   N 51.43065, E 6.76615
Etymologie:  

Entstehung:

Fagus sylvatica f. atropunicea ist zunächst aus einer natürlichen Mutation einer rotlaubigen Rotbuche hervorgegangen und dann jedoch durch gezielte Veredelungen züchterisch weiterentwickelt worden.
Verbreitung:

Die Verbreitung der Blutbuche ist identisch mit der Rotbuche. Heimatliche Arealschwerpunkte sind die Laubwaldgebiete West- und Mitteleuropas (außer Osteuropa), in Südeuropa nur in den Gebirgen bis zur Waldgrenze vorkommend.

Lebensraum:

Europa, Regionen im gemäßigten Klima als Zierbaum in Parkanlagen, Botanischen Gärten, städtischen Grünanlagen.

Habitus:

Wuchshöhe 30 Meter. Breit gewölbte und ausladende Baumkrone von gleichmäßigem Wuchs. Alte Exemplare sind oftmals genauso breit wie hoch.

Wurzel:

Typisches Herzwurzelsystem mit weitstreichenden Hauptwurzeln. Intensive Oberflächendurchwurzelung. Der Wurzelbereich ist äußerst empfindlich gegen Bodenveränderungen wie Verdichtung, Überschüttung, Abgrabung, Versiegelung, Veränderung des Grundwasserspiegels und Überschwemmungen.

Stamm:

Im Gegensatz zur Rotbuche ist der Stamm der Blutbuche wesentlich kurzschäftiger. Besonderes Kennzeichen ist der mehr oder weniger erkennbare Veredelungsansatz. Dieser kann in unterschiedlicher Stammhöhe liegen.

Rinde/Borke:

Junge Zweige mit graubrauner Rinde, älteres Astwerk besitzt die charakteristische silbergraue, glatte Borke.

Astwerk:

In der primären Entwicklungsphase waagerecht bis leicht überhängend. In der Sekundärentwicklung richtet sich das Astwerk von 65° bis 10° auf. Äste an älteren, freistehenden Bäumen oftmals bis zum Boden hängend.

Knospen:

Die 3 cm langen und bis 4 mm breiten Blattknospen sind schlank und zugespitzt. Blütenknospen besitzen eine rundlichere Form.

Blätter:

Im Austrieb kupferfarben, dann schwarzrot glänzend. Die Rotfärbung ergibt sich durch einen Enzymmangel.

Bei der forma purpurea verschwindet diese Rotfärbung jedoch im Laufe der Vegetationsperiode.
Bei der forma atropunicea, welche hier im Park vorzufinden ist, ist es so, dass die Farbe der Blätter auch zum Ende hin bei einem kräftigem Purpurrot bleibt und teilweise sogar noch dunkler bis zu einem tiefen Schwarzrot wird.

Im Herbst färben sich die Blätter beider Formen rotbraun.

Die Form der Blätter ist identisch mit der Rotbuche, eiförmig, kurz zugespitzt und am Blattrand wellig geformt. Der Blattrand sowie die Blattunterseite sind in der Jugendphase mit Härchen besetzt. Blattanordnung wechselständig.

Blüten:

Einhäusig und windblütig. Männliche Blüten: rot-purpurne, hängende, kugelige Büschel. Weibliche Blüten: rot, aufrecht stehend, mit rosafarbenen Narben. Blütezeit April / Mai. Blühreife mit 20 Jahren beginnend.

Früchte/Samen:

In einem borstigen, aufrecht stehenden Fruchtbecher (Cupula) reifen im September/Oktober 1 bis 2 glänzend braune, dreikantige Nüsse, die sogenannten Bucheckern. Die Ausbreitung erfolgt durch Schwerkraft (Plumpsfrüchte) und Tiere durch Versteckausbreitung, so z.B. durch Vorratsspeicherung von Eichhörnchen und Eichelhähern. Bucheckern enthalten ein Öl mit zirka 15 bis 25% Fettgehalt. Sie sind aufgrund ihres hohen Oxalgehaltes (3%) schwach giftig. Roh gegessene Nüsse rufen Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Kopfschmerzen und Benommenheit hervor. Alle fünf bis acht Jahre kommt es zu einem besonders reichen Fruchtertrag, der sogenannten Buchenmast.

Eigenschaften:

Wie die Rotbuche besitzt sie eine hohe Schattenverträglichkeit und gedeiht noch bei 1/60 des vollen Tageslichts.

Verwendung

Die Blutbuche wird aufgrund ihrer schönen Rotfärbung sehr oft als Park-Baum genutzt, auch als Heckenpflanze ist sie häufig anzutreffen. Sie gilt generell als ein Baum mit einem hervorragenden Gartenwert, da sie sehr beständig ist und besonders durch die Rotfärbung ein interessantes, und in späteren Jahren auch sehr imposantes, Gesamtbild abgibt. Durch Kreuzungen mit anderen Buchenarten kommt es zu Gartenformen mit besonderem Wuchs bzw. Zierwert, wie beispielsweise der Blut-Hänge-Buche, einer Kreuzung aus Blut- und Hänge-Buche.

Das Holz der Blutbuche ist in vielerlei Hinsicht verwendbar. Als hervorragendes Brennholz, früher als Meilerholz zur Herstellung von Holzkohle und Pottasche, beides waren wesentliche Produktionsmittel in der Glaserzeugung. Als Bau- und Konstruktionsholz, in der Bau- und Möbeltischlerei und zur Zellstoff- und Plattenherstellung.

In der Medizin werden verschiedene Produkte aus der Blutbuche als Fagi cortex, Fagi lignum und Fagi pix bei unterschiedlichsten Erkrankungen angewendet. In der Lebensmittelindustrie kommt das Bucheckernöl als Fagi oleum zur Verwendung. In der Viehhaltung wurden Buchenblätter früher als Heuersatz und Viehfutter verwendet. Bei der Bachblütentherapie , einem alternativmedizinischen Verfahren, kommt auch eine Essenz der Blutbuche zum Einsatz, die Wirkung ist jedoch nicht bewiesen. Der Zellstoff der Buche wird für die Herstellung von Viskose verwendet.

[Anmerkung: Da die Verwendung der Blutbuche der der Rotbuche entspricht, wurden einige Teile dem Steckbrief der Rotbuche entnommen]

Schädlinge/Krankheiten:

Wie bei der Rotbuche kommen Schädigungen verschiedenster Art durch biotischen und abiotischen Ursprungs vor. So kann sie durch abiotische Faktoren wie Strahlungshitze, Trockenheit, Frost und Nässe geschädigt, aber auch durch tierische Schädlinge (Buchenwolllaus, Borkenkäfer, Rotwild, Nagetiere) oder Krankheiten wie Pilze geschädigt werden.

Seit dem Jahr 2000 entwickelt sich die sogenannte Buchenkomplexkrankheit, auch Buchensterben oder Schleimflusskrankheit genannt, besorgniserregend . Dabei werden die Rotbuchen durch ein Zusammenspiel von Klimaextremen, Buchenwollläusen, Borkenkäfern und Pilzen sehr stark, bis zum Absterben, geschädigt. Symptome für diese Krankheit sind: Schleimflussflecken, strichförmige Rindennarben, Absterben der Rinde, Holzfäule, Befall von Pilzen und holzbrütenden Insekten.
Besonderheiten:

Kulturgeschichte

Das Wappen der Gemeinde Buch am Irchel in der Schweiz ziert eine Blutbuche. Sie erinnert wohl an die Blutbuche auf dem Stammberg. Sie ist seit 1680 bekannt und damit scheint sie die älteste ihrer Art in Europa zu sein. Zu dieser gibt es eine traurige Sage, die offenbart, wieso die Blätter rot sind:

Ein Brüderpaar, als Habenichtse aus fremden Kriegsdiensten zurückgekehrt, wird durch die hier herrschende große Hungersnot an den Rand des Todes getrieben. Eines Tages gelingt es ihnen, einer Maus habhaft zu werden. Da jeder diesen Bissen für sich allein beansprucht, geraten sie in ihrem Streit in ein schlimmes Handgemenge, welches einer der beiden nicht überlebt. Das beim Kampf geflossene Blut färbt die Blätter einer am Tatort stehenden jungen Buche rot, welche von da an rot geblieben sind.

In Lutter steht auch eine Blutbuche mitten in einem Rapsfeld, zu der es auch eine besondere Geschichte gibt: Unter ihr lagen drei in der Schlacht bei Lutter am Barenberge gefallene Offiziere des Feldherren Tilly begraben. Daher die blutrote Farbe der Blätter.

Die Sage von der Roten Buche aus dem Jahre 1912, geschrieben von E. v. Stammer aus Zeitz, um eine Erklärung für die eigenartige Farbe der Buche zu haben:

In Schwarzburgs weiten Forsten

Eine rote Buche steht,

Uralt, geneigt der Gipfel,

Von der die Sage geht:

Daß, als ein zartes Reis noch

Sie sproß im Waldesgrund,

Vorüber kam ein Priester

Des Wegs zur Abendstund

Schon hüllten nächt´ge Schatten

Des Waldes Bäume ein,

Am Himmel nur erstrahlte

Der Sterne Lichter Schein.

Doch schreckt des Waldes Dunkel

Den treuen Priester nicht,

Er brachte Trost den Kranken,

Er ging den Weg der Pflicht.

Da eh´er sichs versehen,

Fällt ihn ein Schlag aufs Haupt,

Bewußtlos sinkt er nieder,

Durch Mörderhand beraubt.

Doch als die Dunkel schwanden,

Dem Morgen wich die Nacht,

Da ist aus der Betäubung

Noch einmal er erwacht.

Und wie sein Blick ersterbend

Am Boden müde ruht,

Auf einer jungen Buche

Sieht er sein rotes Blut.

"So wie du jetzt erglänzest

Durch Blut in rotem Schein,

So mögen auch in Zukunft

Rot deine Blätter sein.

Zur Mahnung noch den Meinen,

Wenn längst versank mein Grab,

Daß nimmer sie vergessen,

Was ich gelehret hab."

Der Priester hats gesprochen,

Indem sein Auge bricht.

Dann trugen Frührotflügel

Die Seele ihn zum Licht.

Die Buche hat getragen

Seitdem stets Blätter rot,

So hat sich treu erfüllet

Des Priesters letzt´Gebot.

Quellen

Gemeinde Buch am Irchel (2014)
URL: http://www.buchamirchel.ch/de/portrait/wappen/ (Stand: 29.06.2014).

Hörselberggemeinde e.V. (o.J.)
URL: http://www.hoerselberggemeinde.de/report/blatt21/sage-buche.htm (Stand: 29.06.2014)

Chiletanne

Deutscher Name:   Chiletanne
Botanischer Name:   Araucaria araucana (Molina) Koch
Fremdländische Namen:   engl. Chile Pine,
Monkey Puzzle Tree*
Familie:   Araukariengewächse
Standort im Park:   N 51.42952, E 6.76820
Etymologie:   *) wegen des Kommentars eines Engländers um 1800, der meinte, diesen Baum mit seinen dolchartigen Blättern, sei selbst für einen Affen eine kaum lösbare Aufgabe (allerdings leben im natürlichen Verbreitungsgebiet gar keine Affen

araucanus, von span. Araucano, araukanisch, aus der Provinz Arauco südlich von Santiago; auch Sammelbezeichnung für verschiedene Indianersprachen Chiles, vor allem der Mapuche

Lebensraum:

Die Araukarie wächst im gemäßigten Klima in Höhenlagen von 600 bis 1700 Metern in Hügellandschaften einschließlich vulkanischer Hänge. Die Niederschläge liegen zwischen 1000 und 4500 mm pro Jahr. Die Extremtemperaturen liegen bei -20° C und +30° C. In Europa ist sie nur in südlicheren bzw. milderen Gebieten winterfest.

Verbreitung:

Die Chilenische Araukarie stammt aus den Anden in Chile und Argentinien und ist im natürlichen Areal aktuell äußerst gefährdet. Ursache ist die mangelnde Naturverjüngung über Samen. Die Baumart ist nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen besonders geschützt. Samen sowie Pflanzen aus natürlichen Standorten dürfen nicht aus- oder eingeführt werden.

Im Jahre 1795 wurde die Chilenische Araukarie vom Biologen und Mediziner A. Menzies in Europa bekannt gemacht. Als Schiffsarzt der Vancouver-Expedition gelang ihm auf dem Schiff die Anzucht aus Samen, welche die Expeditionsteilnehmer von südamerikanischen Indianern als Nahrung mitbekommen hatten. Etwa 50 Jahre später gelangten die ersten Züchtungsversuche aus Samen im Kew Garden in London, wo der Baum die durch den Golfstrom beeinflussten mäßig harten Winter Englands gut überlebte.

Verwendung:

Wegen des exotischen Erscheinungsbildes wird die Araukarie gerne als Zierbaum in Parks und Gärten angepflanzt. Das Holz ist sehr hochwertig und wird seit vielen Jahren zum Boots-, Haus- und Brückenbau verwendet.

Gefährdung:

Dennoch ist die Chiletanne aktuell äußerst gefährdet und das Abholzen für Nutzholzgewinnung strengstens verboten. In Chile gibt es ganze Naturparks, die nur von diesem Baum besiedelt sind. Außerhalb dieser Schutzgebiete soll der Baum angeblich weiter für Nutzholz geschlagen werden.

Habitus:

Die Araukarie ist ein wintergrüner, pyramidal wachsender Baum mit durchgehender Hauptachse. Mit zunehmendem Alter bildet sich eine schirmförmige Krone aus. Am Heimatstandort erreicht die Araukarie Höhen zwischen 30 und 40 Metern und ein Alter von 1300 bis 2000 Jahren.

Wurzel:

Der Baum bildet mehrere tief gehende Wurzeln aus.

Stamm:

Der Stamm ist stets gerade und zylindrisch und erreicht Durchmesser von 1 bis 2 Meter.

Rinde/Borke:

Die Rinde wird 10 bis 14 cm dick. Die ältere, graubraune Schuppenborke macht bis zu 25% des Stammvolumens aus. Schuppenförmige Blattbasen verbleiben lange am Stamm. Die Borke ist äußerst hitzebeständig, Feuer und Hitze heißer Asche von Vulkanausbrüchen übersteht sie relativ gut.

Astwerk:

Äste sind in regelmäßigen Quirlen angeordnet, welche in der Jugendphase im unteren Bereich oft bis zum Boden schleppenförmig herabhängen.

Knospen:

Kaum sichtbar, unter spitzen Blättern verborgen

Blätter:

Schraubig angeordnete, dunkelgrüne, sehr feste, dreieckige Blätter mit scharfen Spitzen. Die Zweige werden von den Blättern dachziegelartig bedeckt und haben eine Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren.

Blüten:

Die Araukarie ist zweihäusig. Männliche Blütenzapfen sind zapfenförmig und dunkelbraun, mit einer Länge von 8 bis 12 cm und einer Breite von 4 bis 5 cm. Sie verbleiben nach dem Pollenflug noch monatelang am Baum. Sie besitzen spiralig angeordnete, sich dachziegelartig überlappende, dornige Schuppen.

Die weiblichen Blütenzapfen sind dagegen rundlich und werde „cabezas“ (spanisch für Köpfe) genannt. Sie werden 10 bis 18 cm lang und haben einen Durchmesser von 15 bis 20 cm. Zunächst sind sie grün mit goldgelben Dornen und werden im Reifungsprozess später zu braunen Zapfen. Noch am Baum brechen diese auf und entlassen dann bis zu 200 rotbraune, ungeflügelte Samen. 

Früchte/Samen:

Die flügellosen Samen, die sogenannten „piñones“, entwickeln sich nach Windbestäubung in einem Zyklus von 16 bis 18 Monaten. Sie haben einen länglichen Umriss, sind 4 bis 5 cm lang und bis 1,5 cm breit. Araukarien-Samen sind sehr kohlenhydratreich und für Menschen wie Tiere (Weidevieh, Nager, Vögel) genießbar.

Eigenschaften:

Nicht in allen Regionen zuverlässig frosthart, hitzeverträglich, windfest, feuchtigkeitsliebend.

Schädlinge und Krankheiten:

Araukarien sind hoch anfällig gegen einen Rostpilz. Bei zu hohem Kalkgehalt im Boden kommt es zu Chlorose-Erscheinungen.
Die Besonderheit der Borke ist, dass sie äußerst hitzebeständig sein muss, um Vulkanausbrüche in den Anden überleben zu können. Feuer und Hitze heißer Asche können der Borke nur wenig anhaben.

Dieser Baum ist ein Relikt aus dem Jura-Erdzeitalter (vor 180 Millionen Jahren). Er ist verwandt mit unserer Zimmertanne (Araucaria heterophylla).

Kulturgeschichte:

Die Araukarie wurde aufgrund des starken Rückganges der Wälder zum Naturdenkmal Chiles ausgerufen. 1987 wurde dieser Status aufgehoben, jedoch im Jahre 1990 bereits wieder in Kraft gesetzt. Es ist ein Baum von hoher historischer und ethnischer Bedeutung.

Ethnobotanik:

Die einheimischen Indiostämme, insbesondere der Mapuchestamm der Pehuenchen, dessen Name sich vom Namen des Baumes herleitet, haben durch Ernte und Lagerung der „piñones“, als ihrem praktisch alleinigen Nahrungsmittel die Winter in den Bergen überlebt. Gekocht kann ihnen die Schale abgezogen werden, ähnlich wie bei einer Mandel; sie schmecken nach einer Mischung aus Kartoffel, Mandel und Erdnuss. Bedürftige Familien bekommen im Zuge der staatlichen Unterstützung ein Stück Land mit Araukarien zugewiesen und können somit von der Ernte selbst leben und überschüssige Kerne verkaufen. Die Ernte erfolgt meist im März, wobei die Fruchtzapfen mit Lassos vom Baum geholt werden.

Quellen:

Hauenstein AG (o. J.), in: Pflanzen für schönere Gärten, URL: http://www.hauenstein-rafz.ch (Stand: 24.06.2014).

Mair, Wilhelm (2012), in:  Chilenische Araukarie. Meraner Stadtanzeiger, URL: http://www.meraner.eu (Stand: 24.06.2014).

Zanger, Peter Ulrich (2013), in: Die Araucarien Weilmünsters, URL: http://araucaria-weilmuenster.blogspot.de (Stand: 24.06.2014).

Ginkgo, Fächertanne

Deutscher Name:   Ginkgo, Fächertanne
Botanischer Name:   Ginkgo biloba
Fremdländische Namen:   Maidenhairtree
Familie:   Ginkgoaceae, Ginkgogewächse
Standort im Park:   N 51.43003, E 6.76534
Etymologie:   Ginkgo chinesisch von yingxing-guo und japanisch von gin-kyo = Silberfrucht abgeleitet

biloba aus lat. “bi“ = zweifach

und grch. „lobos“ = Lappen gebildet, wegen der zumeist zweilappigen Blattspreite

Entstehung:

Während des Mesozoikums, dem Erdmittelalter vor 250 bis 60 Millionen Jahren. Der Ginkgo ist monotypisch und die einzige noch lebende Art dieser Gattung. Ginkgo gilt als ein lebendes Fossil.

Lebensraum:

Ursprüngliches Verbreitungsgebiet sind Berg-Mischwälder mit mäßig feuchtem Klima und nährstoffreichen, sauren bis basischen Böden.

Heimat:

Koreanische Halbinsel sowie China und Japan. Natürliche Vorkommen nur noch in Südost-China. Die Art kam vor über einem Jahrtausend nach Japan und wurde dort als hochverehrter Baum kultiviert. Vor 1730 wurde sie von Engelbert Kaempfer über die Niederlande nach Europa eingeführt.

Verwendung:

In China wird der Ginkgo als Fruchtbaum und Heilpflanze angebaut. In der Medizin werden die Blätter zu Spezialextrakten verarbeitet. Diese werden dann zur Behandlung von Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Schwindel, Ohrensausen und Kopfschmerzen sowie Durchblutungsstörungen eingesetzt. Die Aufzucht und Vermehrung erfordert Geduld, da bis zur Keimung mehr als zwei Jahre vergehen können und dies auch nur bei ca. 30 Prozent der Stecklinge von Erfolg gekrönt ist. Warum er trotzdem angepflanzt wird, hat der Ginkgo seiner Robustheit, seiner Resistenz gegen Schädlingsbefall und seiner Genügsamkeit zu verdanken. Hinzu kommt, dass dieser Baum in vielen Kulturen einen symbolischen Wert besitzt.

In Europa findet der Ginkgo vor allem als Zierbaum in Parkanlagen, aber auch als Straßenbaum Verwendung. Aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften wie Frosthärte, Hitzeverträglich, Krankheits- und Schädlingsfrei und Immissionsresistent eignet er sich vor allem im innerstädtischen Bereich.

Habitus:

Höhe: bis zu 40m

Form: Umriss vielgestaltig, zunächst pyramidenförmig, mit zunehmendem Alter jedoch ausladende, mächtige Baumkrone. Seine Äste sind oftmals unregelmäßig und wenig verzweigt.

Wurzel:

Der Ginkgo besitzt ein Herzwurzelsystem mit kräftigen, tiefwachsenden Hauptwurzeln

Borke:                                                

Dunkelgrau, tief gefurcht und schwer entflammbar.

Blätter:

Die sommergrünen Blätter sind eine Besonderheit in der gesamten Pflanzenwelt. Sie sind parallelnervig, in der Mitte mehr oder weniger stark eingekerbt und die Blattform variiert je nach der Stellung an Lang- bzw. Kurztrieben. Der Blattstiel ist 1 bis 1,5 cm lang. Ein besonderer Zierwert des Baumes ist die wunderschöne gelbe Herbstfärbung.

Blüten:

Ginkgo ist ein Windbestäuber; seine Blütezeit ist im März. Der Ginkgo ist zweihäusig, (wie einige Koniferen oder Cycadaceen) es existieren sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen, welche sich in ihren Blütenständen unterscheiden. Die Befruchtung findet zwischen August und September statt. Pollen und Eizellen werden auf verschiedenen Bäumen gebildet. Das geschieht an den Kurztrieben an der Basis von jungen Blättern, das erste Mal nach 20-35 Jahren. Er ist ein zweikeimblättriger Baum. Der weibliche Baum muss in der Nähe eines männlichen Baumes wachsen, um befruchtet zu werden.

Früchte:

Die Ginkgofrüchte haben eine Größe von 20-30 mal 16-24 mm und ähneln in ihrer Erscheinung den Mirabellen. Die Samenschale ist bis zu ihrer Reife im Herbst grün und wird bei Kälteeinbruch gelb. Wenn sie voll ausgereift ist, entwickelt die Schale zudem einen unangenehmen Geruch nach ranziger Butter.

Alter:

Keine Seltenheit ist eine Lebensdauer von 1000 Jahren, jedoch sind einige Exemplare noch weitaus älter.
Der Ginkgo-Baum und der Palmfarm (Cycas) sind die einzigen noch lebenden Samenpflanzen (Spermatophyten), die bewegliche oder frei schwimmende "Spermien" ausbilden. Der Ginkgo hat eine einzigartige Stellung im Pflanzenreich, weil er das einzige noch lebende Bindeglied zwischen niederen und höheren Pflanzen, zwischen Farnen und Koniferen, ist.

Kreativinhalt:

Das älteste Gechöpf der Erde

Die Japaner nennen ihn die "silberne Aprikose", die Briten vergleichen sein Gewand mit dem Haar der Frauen und die Franzosen tauften ihn einst den Tausend-Taler-Baum. Die Wissenschaft bezeichnet ihn heute als lebendes Fossil und die Mythologie seit jeher als Weltenbaum; Symbol kosmischer Ordnung und Bindeglied zu den Welten, die jenseits der unsrigen liegen.

Und tatsächlich umweht die Geschichte dieses Geschöpfes zurecht der Hauch des Altertümlichen und Geheimnisvollen, möchte man doch sein Verweilen auf  Erden ermessen, so muss einem die Lebensdauer Methusalems zum Vergleich wie die einer Eintagsfliege vorkommen.

Heutige Erkenntnisse und Hinweise lassen sogar darauf schließen, dass erste Ginkgo-Pflanzen bereits vor 290 Millionen Jahren existiert haben. Da die anderen der ursprünglichen 17 Gattungen bereits ausgestorben sind, ist Ginkgo biloba nicht nur sehr alt, sondern das älteste der Pflanzenwelt bekannte lebende Fossil.

In der Pflanzenwelt einzigartig

Doch ist es nicht sein Alter allein, warum er immer wieder Erwähnung in Kunst und Literatur findet und als Heiligtum seit über 1000 Jahren die Tempelgärten in Ost-Asien ziert. Es ist vielmehr seine Einzigartigkeit, die sich in der Form seiner Blätter zeigt, denn Ginkgo biloba ist weder Laub noch Nadelbaum und stellt damit seine eigene Gattung dar -eine Stellung die im ganzen Pflanzenreich ihresgleichen sucht.

Es war wohl auch diese Einzigartigkeit welche die Menschen im alten China so verehrten, denn die Blätter sollen hier sogar zeitweise als anerkanntes Zahlungsmittel gedient haben.

Im Wesen unerschütterlich

Gilt nun sein Blatt und seine Herkunft als Quelle der Inspiration, so ist es die Unerschütterlichkeit des Baumes selbst, welche die Mythenbildung weiter schürt und in Legenden, sowie in zahlreichen Volkserzählungen immer wieder von seiner Wunder verheißenden Kraft die Rede ist und so erbitten die Menschen bis heute seinen Segen, für Fruchtbarkeit und eine ertragreiche Ernte, unter seiner Krone.

Einer alten Geschichte nach, waren es einst die im Garten eines Klosters stehenden heiligen Bäume, die dessen völlige Vernichtung abwendeten.Während an diesem Tag ganze Landstriche von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht wurden und die umliegend Bauten des nahe liegenden Dorfes der Zerstörung anheim vielen, so heißt es, dass es die Lebenskraft des Ginkgo-Hains war, welche den Tempel diese Katastrophe unbeschadet überstehen lies.

Symbol der Hoffnung

Der größte Beweis für die Unverwüstlichkeit des Ginkgo  und dessen  Bedeutung für den Menschen, ist jedoch der Tempelbaum von Hosen-ji in Hiroschima in Japan.

Als die Stadt am 6. August 1945 von einer Atombombe verwüstet wurde, standen Kloster und Baum im Epizentrum der Explosion. Der alte Riese ging zwar in Flammen auf, jedoch im selben Jahr trieb der Baum erneut aus und lebte weiter.

So wurde dieser Ginkgo auch hier zum Symbol der Hoffnung für die Überlebenden und ist es bis heute, denn er steht dort noch immer und summt das Lied der Erde...

Hänge-Rotbuche

Deutscher Name:   Hänge-Rotbuche
Botanischer Name:   Fagus, lat. Fagus, Buche Sylvatica, lat. Silvaticus, Wald, im Walde wachsend Pendula, lat. Pendulus, hängend, auf Astwerk bezogen
Fremdländische Namen:   European beech
Familie:   Buchengewächse (Fagaceae)
Standort im Park:   N 51.43042, E 6.76886
Etymologie:   Buche:  Aus dem indogermanischen „buoghos“ entlehnt.

anord. „bök“, ahd. „buohha“, russ. „buk“, serbokroat. „bukva“

Standort:

Die Hänge-Rotbuche ist relativ anspruchslos gegenüber ihrer Bodenbeschaffenheit, bevorzugt aber frische bis feuchte, nahrhafte Böden mit einem gewissen Kalkgehalt. Sie gedeiht aber auch auf schwach sauren, nährstoffärmeren Böden.
Sie verträgt Schatten in einem großem Maße und ist winterhart bis -30° C.

Allerdings leidet sie sehr unter Staunässe und längeren Trockenheiten und reagiert mit Rindenschäden (Sonnenbrand) bei Freistellung älterer Stämme.

Eigenschaften:

Buchenasche allgemein enthält einen Anteil von Pottasche und wurde früher zur Laugenherstellung verwendet. Man übergoss die Asche mit lauwarmen Wasser und rührt sie um. Nach einigen Stunden siebte man die überstehende Flüssigkeit durch ein engmaschiges Tuch.

Das Ergebnis ist eine Scheuerlauge.

Dieser Vorgang war allerdings sehr zeitaufwendig und kraftraubend, weil die Waschlauge aufgekocht werden musste und erneut über die Asche geschüttet wurde bis diese völlig ausgelaugt war.

Dieser Prozess nahm eine Zeitspanne von bis zu 24 Stunden in Anspruch.


Die ausgelaugten Aschenreste wurden anschließend an der Sonne getrocknet und als Dünger aufs Feld gestreut.

Verbreitung:

Die Trauerform ist vor Allem in Deutschland und allgemein in Mitteleuropa stark vertreten.

Lebensraum:

Die Hänge-Rotbuche bietet einen Lebensraum für unterschiedliche Lebewesen.

Pflanzenfresser wie Phytophagen (Milben und Insekten) sind Haupt-Wirtspflanzen der Hänge-Rotbuche.

Viele Käfer und Holzbewohner weisen eine Bindung zu Bucheholz vor.

Wurzel:

Kräftig und weitreichend, an der Oberfläche stark ausgeprägt

Stamm:

Kurzstämmig, vollholzig, am Stammfuß mit Längskehlen.

Rinde/Borke:

Farblich graubraun, später glatte und silbergraue Borke

Astwerk:

Kaskadenförmig herabhängendes Astwerk

Wuchshöhe:

6-16m

Wuchsform:

Überhängend, schwachwüchsig

Blätter:

Die Blätter sind 5-10 cm lang, breit elliptisch bis oval, mit 5 bis 9 Nervenpaaren sowie am Rand leicht wellig. Die Blattstruktur ist anfangs seidig behaart, später auf der Oberseite dunkelgrün, glänzend und glatt, unterseits auf den Adern behaart.
Herbstfärbung leuchtend gelb bis rotbraun.

Blüte:

Merkmal sind männliche Blüten, in langstieligen, kugeligen Büscheln oder weiblichen Blütenstände. Diese sind allerdings nur 2-blütig.

Früchte:

Es wachsen immer zwei Nüsse (Bucheckern) in einer borstigen, waagerecht oder aufrecht stehenden Fruchthülle.

Alter:

Kann bis zu 300 Jahre alt werden, vereinzelt wurden sogar noch ältere Exemplare gefunden
Schnittverträglichkeit
Die herabhängenden Äste sind schnittverträglich.

Es gibt unterschiedliche Arten des Schnitts der Baumkrone.

Verwendung:
Das Öl aus Bucheckern hatte in beiden Weltkriegen eine wirtschaftliche Bedeutung. Damals zogen die Menschen in die Wälder, um Bucheckern zur Ölgewinnung zu sammeln.

Kulturgeschichte:

Die Hänge-Rotbuche gehört neben der Blutbuche zu den bekanntesten Rotbuche-Arten.

Aufgrund Ihrer langen, teils senkrecht verlaufenden Äste, die bis auf den Boden reichen können, wirkt sie in voller Größe besonders malerisch.

Die Hänge-Rot-Buche gehört dadurch aber auch zu den bekanntesten Trauerformen von Laubgewächsen. Man zählt sie sogar zu der größten mitteleuropäischen Trauerform eines Baumes.

Jedoch ist die Trauerbuche mit ihrer Größe von maximal 16m nicht einer der größten Laubbäume, was sie durch ihr imposantes und einnehmendes Aussehen allerdings wieder gut macht.

Ethnobotanik:

Die Ästhetik der Trauerbuche hat etwas Mystisches. Nicht umsonst zählt sie zu den beliebtesten Bäumen auf Friedhöfen.

Literatur:

Die Trauerform wird in „Historische Gärten Österreichs – Bäume und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930“ von Eva Berger (bohlau Verlag) erwähnt, was auf seine Beliebtheit als exklusiver Baum hinweist.

Mythologie:

In alten Volkskalender entdeckt man teilweise noch Sprüche, in denen allgemein Buchen zur Wetterprognose benutzt wurden. Dazu schlug man der Buche an Allerheiligen einen Span ab:


„Steht im November noch das Buchenholz im Saft, so wird der Regen stärker als der Sonne Kraft.

Ist es aber starr und fest, sich große Kälte erwarten lässt.“
 

Quellen:

Mitchell, A.: Die Wald- und Parkbäume Europas; Verlag Paul Parey (o.J.)
Phillips, R.: Der große Kosmos-Naturführer Bäume; Kosmos-Verlag (o.J.)
Pirc, H.: Bäume von A - Z; Ulmer-Verlag (o.J.)
Roloff, A. & Bärtels, A.: Flora der Gehölze; Ulmer-Verlag(o.J.)
The Royal Horticultual Society: DuMont's große Pflanzen-Enzyklopädie (o.J.)

Baumschulen Gebr. Van den Berk B.V. (o. J.), in: Vdberk Baumschule: Südlicher Zürgelbaum
URL: http://www.vdberk.de (Stand: 27.06.2014 )

Joachim Mayer, Heinz-Werner Schwegler: Welcher Baum ist das; Kosmos Verlag  (o.J.)

Bruno P. Kremer: Die Bäume Mitteleuropas; Kosmos Verlag  (o.J.)

Roger Phillips: Der große Kosmos Naturführer-Bäume; Kosmos Verlag  (o.J.)
/ hier noch Fotos einzufügen.

Lederhülsenbaum

Deutscher Name:   Lederhülsenbaum
Botanischer Name:   Gleditsia triacanthos L. (mit Dornen); Gleditsia triacanthos inermis (ohne Dornen)
Fremdländische Namen:   engl. honey locust
Familie:   Caesalpiniaceae, Johannisbrotbaumgewächse
Standort im Park:   N 51.42949, E 6.76518
Etymologie:   Gleditsia: Namensgebung zu Ehren des deutschen Botanikers und Direktor des Botanischen Garten Berlin, J.G. Gleditsch (1714-1786)
triacanthos (griechisch): dreidornig,  „tri“ = drei, „akantha“ = Stachel, Dorn)
inermis: lat. unbewaffnet, unbewehrt

Lebensraum:

Die Amerikanische Gleditschie kommt vor allem in Laubmischwäldern von Flussniederungen und angrenzenden Berghängen in den gemäßigten Zonen Nordamerikas vor.

Heimat:

Ursprünglich stammt sie aus den süd-östlichen Teilen der USA.

Einführung in Europa:

Die Gleditschie kam etwa im Jahre 1700 nach Europa und wird seither hauptsächlich in Parks und Alleen angepflanzt.

Verwendung:

Die Gleditschie ist häufig in größeren Gärten und Parkanlagen zu finden, da sie durch die langen braunen Lederhülsen, der starken Bedornung und den Blättern einen hohen Zierwert hat. Außerdem ist sie sehr pflegeleicht, da sie auf nahezu jedem Boden gedeihen kann. Dennoch bevorzugt sie nährstoffreiche Untergründe und einen sonnigen Standort.

Das Holz hat eine dekorative Struktur und viele Qualitäten, trotzdem wird es aber selten verwendet, da die Bearbeitung einen hohen Kraftaufwand erfordert und das Holz der Gleditschien rar ist.

In ihrer Heimat werden die Gleditschien zur Erosionskontrolle, als Windschutzgehölz genutzt.

Habitus:

Sommergrüner, in der Heimat bis zu 50 Meter hoher Baum, der an Stamm und Ästen mit langen verzweigten bräunlich-roten Dornen besetzt ist.
Lockere, unregelmäßig aufgebaute Krone, die nach oben hin breiter und ausladender wird.

Wurzeln:

Dickfleischige, nur wenig verzweigte, tiefgehende und weitreichende Wurzeln.

Baumkrone:                                     

Unregelmäßig, locker, pyramidenförmig, im Alter malerisch ausgebildete Schirmkrone.

Rinde/Borke:                                                  

Rinde junger Triebe rotbraun, relativ dünne und glatte Borke, dunkelgraubraun, mit Dornen besetzt (außer Gleditsia triacanthos inermis)

Blätter:

Einfach oder doppelt gefiedert: 20-30 glattrandige Fiederblättchen, im Herbst goldgelbe Färbung

Blüten:

Unscheinbare gelbgrüne honigreiche Blüten in 5-7 cm langen hängenden Trauben, männliche Blüten: 5-6 mm große Staubblätter, weibliche Blüten: unauffällig, in lockeren Trauben; wobei an jedem Baum sowohl männliche, als auch weibliche Blüten zu finden sind (eingeschlechtlich) Blütezeit: Juni/ Juli. Die Blüten sind sehr honigsaftreich und verströmen einen feinen, intensiven Honiggeruch.

Früchte: 

Hülsenfrüchtler; linsenartige, braune Samen, die in auffälligen, teilweise gedrehten, ledrig-braunen Hülsen liegen, die bis zu 40 cm lang werden.

Alter:

bis zu 125 Jahre
Die Gleditschie ist beständig gegen Hitze und Trockenheit, sowie gegen Luftverschmutzungen und Salz. Auch die Resistenz gegen Pilze und Insekten ist gut, sodass lediglich starke Winde und Feuer eine Gefahr darstellen.

Die Frucht der Gleditschie ist essbar und soll früher als Zuckerersatz verwendet worden sein, außerdem wird sie gerne von Wildtieren und Weidevieh gegessen. Die Früchte und Samen wurden früher von den Indianern als Gemüse genutzt und die gerösteten Samen dienten als Kaffee-Ersatz. Die Blätter hingegen sind giftig: Das in ihnen enthaltene Triacanthin kann zu Krämpfen sowie Atem- und Kreislaufstörungen führen.

Die ursprüngliche Form der Gleditschie (Gleditsia triacanthos) hat verzweigte Dornen am Stamm, es gibt aber auch eine dornenlose Form (Gleditsia triacanthos inermis), sowie weitere Züchtungen.

Mythen:

Der Lederhülsenbaum kommt in einer alten Cherokee Sage vor. Es heißt, dass der Donner einen seiner Söhne mithilfe der Dornen des Lederhülsenbaumes erkannte:

“The news came to Thunder that a boy was looking for him who claimed to be his son. Said Thunder, ‘I have travelled in many lands and have many children. Bring him here and we shall soon know.’ So they brought in the boy and Thunder showed him a seat and told him to sit down. Under the blanket on the seat were long sharp thorns of the honey locust, with the points all sticking up, but when the boy sat down they did not hurt him and Thunder knew that it was his son.”
[1]

Religion:

Der Lederhülsenbaum wird wegen der langen Dornen am Stamm fälschlicherweise auch als Christusdorn bezeichnet.

Kunst:

Der österreichische Künstler Herbert Winkler fertigte eine Skulptur aus einer etwa 100 Jahre alten, dornenlosen Gleditschie, die im botanischen Garten Innsbruck wuchs, jedoch einem Sturm zum Opfer fiel.

Literatur:

Der Lederhülsenbaum kommt im Buch „History, Myths and Sacred Formulas of the Cherokee” von James Mooney (1891) vor (s. Mythen).

Musik:

In Nashville, Tennessee gibt es eine Folklore Band, die sich nach dem Lederhülsenbaum benannt hat: „honey locust“, also dem amerikanischen Namen für die Gleditschie.

Quellen

Andreas Stihl AG & Co. KG (o.J.), in: Amerikanische Gleditschie, Lederhülsenbaum (Gleditsia triacanthos), URL: http://www.stihl.de (Stand: 27.06.2014).

eh (CF) (o.J.), in: Amerikanische Gleditschie: Zierbaum mit lockerer Krone, URL: www.zuhause.de (Stand: 27.06.2014).

Informationszentrum von Piešťany & Abteilung der Stadtbibliothek der Stadt Piešťany (2014), in: Piešťany und die Umgebung: Die Bäume von Piešťany, URL: http://www.pic-piestany.sk (Stand: 27.06.2014).

Köchle, M. (2012), in: Neue Skulptur eines Völser Künstlers auf der VKW – VölserKunstWiese, URL: www.meinbezirk.at (Stand: 27.06.2014).

[1] Sanchez, A. (2013), in: Honey Locust: Something Missing, URL: http://anitasanchez.com (Stand: 27.06.2014).

Riesenmammutbaum

Deutscher Name:   Riesenmammutbaum
Botanischer Name:   Sequoiadendron giganteum (Lindl.) Buchh.
Fremdländische Namen:   Engl.: giant sequoia
Familie:   Zypressengewächse (Cupressaceae)
Standort im Park:   N 51.43052, E 6.76814
Etymologie:   Den Namen Sequoiadendron giganteum gaben ihm die Botaniker William Lobb und J.Matthew, die diese Gattung von Mammutbäumen 1852 entdeckt haben. Der Namensteil sequioa, der auch in anderen Mammutbaum-Gattungen vorkommt, ist nach dem Indianer Sequoyah benannt, der Anfang des 19. Jahrhunderts die Silbenschrift der Cherokee Indianer entwickelt hat. Die Bezeichnung giganteum, welche "riesig" bedeutet, bekamen sie dank der gigantischen Ausmaße, die diese Mammutbäume erreichen können. Ein früherer Name dieses Baumes wurde von dem Botaniker John Lindley geprägt. Er nannte den Baum Wellingtonia gigantea, welches dem Baum die erste wissenschaftliche Bezeichnung gab. Diese war jedoch nach dem botanischen Code nicht zulässig, da der Name Wellingtonia bereits vergeben war.

Einführung in Europa:

Mitte des 19. Jahrhunderts als Versuchsbaum für Forstkulturen eingeführt. Wurde danach aufgrund seiner imposanten Erscheinung in vielen Parkanlagen angepflanzt.

Lebensraum:

In einem 420 km langen Gürtel, der maximal 24 km breit ist, auf den Westhängen der Sierra Nevada, in Parks und Gärten als Pflanzungen.

Heimat:

Nordamerika, in einem kleinen, sehr zerklüfteten Areal. Dieses setzt sich aus vielen 1 bis 1600 Hektar großen Einzelpopulationen zusammen. Seit 1890 in verschiedenen Nationalparks unter Schutz stehend.

Verwendung:

Sie werden wegen ihrer robusten Beschaffenheit gerne als Parkbaum gepflanzt. Ihr Holz ist relativ leicht und weich, dabei dennoch termitenfest und sehr witterungsbeständig. Im Gegensatz zum verwandten Küstenmammutbaum ist dieses jedoch sehr spröde und eignet sich daher nur bedingt als Bauholz. Aufgrund der attraktiven, rotbraunen Farbe des Kernholzes als Möbel- und Ausstattungsholz sehr häufig verwendet.

Habitus:

In der Jugend breit pyramidal wachsend, mit einem bis in die Krone durchgehenden und Seitenästen bestückten Stamm. Im Alter säulenförmig, die unteren Seitenäste verlierend. Höhe bis zu 100 Meter.

Wurzel:

In der Jugendphase zunächst Ausbildung einer Pfahlwurzel, danach Herzwurzelsystem mit weitstreichenden, oberflächennahen Seitenwurzeln. Diese ragen nicht weit in den Boden herein, doch bilden sie in der Erde ein sehr stark ausgeprägtes Wurzelgeflecht, welches den gigantischen Baum stabilisiert.

Krone:

Alte Bäume haben unregelmäßig angeordnete Äste, im unteren Stammbereich fehlen Äste (bei mehr als Hundertjährigen bis gut 30 m über dem Boden), was den Feuerleitereffekt vermindert.

Borke:

Hellrotbraun, schwammig-längsrissig, in Streifen sich ablösend. An alten Exemplaren 30 bis 60 cm dick werdend, als Anpassung an Naturfeuer.

Blätter:

Die Nadeln (5 bis 8 mm lang) sind meist in drei Längsreihen spiralig am Trieb angeordnet und von schuppen- bis pfriemförmiger Gestalt.

Blütezeit:                                          

Von März bis April

Frucht:

Die Zapfen entwickeln sich an Triebenden und erreichen eine Größe von 5 bis 8 cm bei einer Dicke von 3 bis 4 cm.

Alter:

4000 bis 5000 Jahre
Das Besondere an der Borke ist die dicke, schwammige Struktur mit hohem Wassergehalt, die sehr schlecht brennt und die Mammutbäume so vor Waldbränden schützen kann. Das Feuer nimmt bei seiner Fortpflanzung eine besondere Rolle ein. Durch das Feuer wird der Waldboden zwischen den Bäumen von herabgefallenem Laub, Nadeln etc. gereinigt und das licht- und nährstoffschluckende niedrige Unterholz wird vernichtet. Fällt Sequoia-Samen auf einen von Nadeln bedeckten Boden, kann er nach der Keimung mit seinen Wurzeln den Boden nicht erreichen und stirbt ab. Eine weitere Rolle übernimmt das Feuer auch bei der Öffnung der Sequoia-Zapfen, denn diese öffnen sich unter Hitzeeinwirkung und entlassen erst dann ihre Samen. Er ist frostbeständig und übersteht Minustemperaturen ohne Probleme, ist jedoch spätfrostgefährdet. Außerdem ist er weitestgehend frei von Pilz- und Schädlingsbefall. Die Riesenmammutbäume existierten schon vor ca. 15 Millionen Jahren in Europa, Asien und Nordamerika. Die Eiszeit zerstörte die europäischen Vorkommen, so dass sich vor rund sieben Millionen Jahren die Mammutbäume auf das jetzige Gebiet in Kalifornien zurückzogen. Es kann zu Allergien gegen seine Pollen kommen.

Kulturgeschichte:

Durch ihre gewaltigen Ausmaße wurden die Mammutbäume von den ansässigen Waldindianerstämmen als sogenannte Weltenbäume verehrt. Weltenbäume kann man auch in zahlreichen Kulturen zu den verschiedensten Bäumen finden, bei denen sehr alte Bäume heilig waren. Durch ihr hohes Alter überstehen die Bäume zahlreiche Menschengenerationen und sind so ein Zeichen des Lebens und der Welt. Sie verkörpern durch ihre Struktur, das heißt Wurzeln im Boden, der lange Stamm, der sich in die Höhe reckt und der Krone im Himmel, die Weltachse, also die Verbindung der Ebenen Unterwelt, Erde und Himmel. Außerdem wird er gerne als Metapher in christlichen Predigten verwendet, da sich sein dichtes Wurzelgeflecht als Glaubensgemeinschaft auslegen lässt, die dann gemeinsam wie der Stamm die Verbindung zum Himmel sucht. Das größte Exemplar ist der General Sherman Tree mit einer Höhe von 83,3 Meter und einem Stammvolumen von 1489 Kubikmetern. Damit ist er der größte (nicht höchste) Baum der Welt und somit das größte existierende Lebewesen.

Ethnobotanik:

Der Riesenmammutbaum wird teilweise auch homöopathisch in schamanistischen Bräuchen eingesetzt. Menschen können mit Hilfe einer „Seelenreise“ in Verbindung mit dem Baumgeist treten, um in einer spirituellen Transzendenz ihren eigenen Geist zu reinigen und Lebenskraft zu erlangen.

Quellen:

Earle, Christopher J. (2011), in: Umfangreiche Informationen zur Gattung/Art, URL: http://www.conifers.org (Stand: 20.05.2014).

Pawlita, Benedikt (2002), in: Des Schamanen Traum vom Mammutbaum, URL: http://www.provings.info (Stand: 20.05.2014).
Der König der Wälder

Von den Wäldern Kaliforniens 
Bis nach Duisburg an den Rhein
Kam ein Gigant zu uns gewandert
In nur einem kleinen Keim
Er wird bis zu 100m hoch
Und an die 17m breit
Und ist er einmal in der Erde
Bleibt er dort 'ne Ewigkeit

Auch wenn mans nicht glauben mag
er ist aufs Feuer angewiesen
denn erst durch große Hitze
kann aus den Samen Neues sprießen.

Chorus:
Er ist der König der Wälder
Schaut auf alle herab
Denn er ist meistens viel älter
und das nicht zu knapp
Man kann in seinem innern zig Familien verstaun
Er ist eines Baumkundlers Traum
Der Riesenmammutbaum

Seine Rinde ist besonders,
sie wird 'n halben Meter dick
was den Angriff jedes Schädlings
direkt im Keim erstickt
Sie ist schwammig und speichert Wasser
drum ist das Feuer auch kein Feind
und dazu sorgt sie dafür,
dass er trotz Kälte noch gedeiht

Von Indianern wurde er verehrt
Was man an am Namen sieht
Sequoyah war ein Cherokee
Der die Sprache niederschrieb

Chorus:
Er ist der König der Wälder
Schaut auf alle herab
Denn er ist meistens viel älter
und das nicht zu knapp
Man kann in seinem innern nen ganzen Wohnkomplex bauen
Er ist eines Baumkundlers Traum
Der Riesenmammutbaum

Wenn damals nicht die Eiszeit wär
Dann wär er heut noch Europäer
Stattdessen musste man ihn importieren
Und seitdem kann er auch hier regieren
Als Riese der unsere Parks bewacht
Während die Krone in der Sonne lacht
Erhöht dieser Exot uns're Baumvielfalt
Und ist er mal nicht der größte im Wald
Gib ihm Zeit denn er wird mehrere tausend Jahre alt

Chorus:
Er ist der König der Wälder
Schaut auf alle herab
Denn er ist meistens viel älter
und das nicht zu knapp
Man kann in seinem innern zig Familien verstaun
Er ist eines Baumkundlers Traum
Der Riesenmammutbaum

Er ist der König der Wälder
Schaut auf alle herab
Denn er ist meistens viel älter
und das nicht zu knapp
Man kann in seinem innern zig Familien verstaun
Er ist eines Baumkundlers Traum
Der Riesenmammutbaum



Rosskastanie

Deutscher Name:   Rosskastanie
Botanischer Name:   Aesculus hippocastanum L
Fremdländische Namen:   Balkan-Rosskastanie; Gemeine Rosskastanie
Familie:   Seifenbaumgewächse, (früher Rosskastaniengewächse)
Standort im Park:   N 51.43053, E 6.76591
Etymologie:   Aesculus, lat. Name für eine dem Jupiter heilige Eichenart, erst später auf Rosskastanie übertragen

Hippocastanum, gr. Hippo Ross, Pferd

Gr. Castanum, der Ähnlichkeit der Früchte zur Esskastanie, (Castanea sativa)

Verbreitung:

Balkan-Halbinsel, als Tertiärrelikt in einem Areal mit Einzelvorkommen in den Mittelgebirgen Nord-Griechenlands, Albaniens und Mazedoniens. Neophyt, seit dem 16. Jahrhundert als Park- und Straßenbaum in Europa und Nordamerika eingeführt und weit verbreitet. Gebietsweise durch Naturverjüngung und Verwilderung sich einbürgernd.

Lebensraum:

In Höhenlagen zwischen 900 und 1300 Metern in Gebirgsschluchten, vor allem an schattigen und halbschattigen, frischen bis feuchten Standorten vorkommend. Kann aber auch gut an sonnigen Standorten gedeihen.

Verwendung:

Schattenspendender Solitärbaum für Parkanlagen und Park-Alleen. Dorfplatz-, Hof- und Biergartenbaum. Als Straßenbaum wegen der abfallenden Früchte nicht sonderlich geeignet.

Verwendung der bitteren, stärkereichen Samen als Wild- und Viehfutter.

Gewinnung von Grundstoffen aus  Samen, Borke, Blätter und Blüten für die pharmazeutische Industrie. Arzneiliche Verwendung als Venenmittel, gegen Ödeme.

Spiel- und Bastelmaterial für Kinder.

Färbepflanze, mit den Blättern kann man Wolle gelb und mit der Borke braun färben.

Biologie:

Habitus:

Sommergrüner Baum mit breiter bis hochgewölbter, dicht geschlossener Krone. Nicht immer symmetrisch. Im Mittel 15-20 Meter hoch werdend, in selteneren Fällen auch bis 30 Meter.

Wurzel:

Herzwurzelsystem bis 8 Meter tief gehend mit hohem Feinwurzelanteil, sowie in oberen Bodenschichten starkes, weitstreichendes Wurzelwerk mit bis zu 15 Meter Ausdehnung.

Stamm:

Meist relativ kurzstämmig mit einem Stammdurchmesser im Mittel bis 1 Meter, bei älteren Exemplaren bis 2 Meter. Aufgrund rechtsdrehender Fasern meist drehwüchsig. Durch starkes Adventivknospen-Wachstum kann es zur Bildung von Maserknollen kommen.

Rinde/Borke:

Junge Triebe graubraun mit Korkwarzen (Lentizellen) besetzt, mit zunehmendem Alter, braungraue Borke in grobrissigen sich aufbiegenden Platten, welche mit zunehmendem Alter in Schuppen abblättert.

Astwerk:

Auf kurzem Stamm spitzwinklig ansetzende Starkäste. Untere Zweigpartien malerisch überhängend.

Knospen:

Glänzende, rotbraune, bis 23 mm große Terminalknospen von eirunder bis konischer Gestalt. Die äußeren Knospenschuppen sind mit Drüsenzotten besetzt.

Sie dienen dem Schutz der Blatt- und Blütenanlagen vor Kälte aber auch vor Insektenfraß und sind eines der charakteristischen Merkmale der Rosskastanie. Die Seitenknospen sind wesentlich kleiner.

Blätter:

Gegenständig, 5-7-zählig handförmig gefingert, oberseits dunkelgrün, kahl, unterseits etwas heller und entlang der Blattnerven leicht behaart. Die einzelnen Fiedern sind doppelt gezähnt und besitzen jeweils eine kurz auslaufende Träufel-Spitze. Herbstfärbung gelb bis braun. Blattstiel, 10 bis 20 cm, Blattspreite, 10 bis 20 cm.

Nach dem Laubfall hinterlassen die Blätter an den Zweigen große, hufeisenförmige Blattnarben, wobei die Leitbündelnarben als erhabene Punkte erscheinen. Nach der Signaturen-Lehre sind diese hufeisenförmigen Blattnarben angeblich ein Indiz für die Namensgebung „Ross“ – Kastanie.

Blüten:

Aufrechter, rispiger Gesamtblütenstand (Blütenkerze) mit 100 bis 200 Einzelblüten. Blüten polygam, es existieren männliche, weibliche und auch zwittrige Einzelblüten in einer Rispe. Weiß gelbrot gefleckt. Griffel und Staubblätter waagerecht als Anflugstangen für bestäubende Insekten, vor allem Hummeln. Farbwechsel der Farbflecksaftmale nach der Befruchtung von gelb, orange bis karminrot. Sogenannte Ampelfunktion für anfliegende Insekten. Nur ein sehr kleiner Teil der Blüten wächst sich wegen der Schwere der Früchte zu Samen aus. Ein Großteil junger Früchte wird vorzeitig abgeworfen. Sehr guter Nektarspender und Bienenweide. Blütezeit, von Mai bis Juni.

Früchte/Samen:

Fachspaltige, dreiklappige mit Stacheln besetzte Kapseln, mit 1 bis 2 rotbraunen Samen. Sogenannte „Plumps-Früchte“ mit Schwerkraftausbreitung. Fruchtreife September bis Oktober. Keimung nur bei Feuchtigkeit und Bedeckung durch Laub und Erde. Ausbreitung als Versteckfrucht durch Nagetiere.

Alter:

Höchstalter bis 200 Jahre

Standort:

Schattige bis halbschattige Lagen, aber auch Sonne vertragend, auf feuchten, tiefgründigen, nährstoffreichen Böden. Gegen Bodenverdichtung empfindlich.

Eigenschaften:

Sehr frosthart, empfindlich gegen Streusalz und Immissionen.

Rotbuche

Deutscher Name:   Rotbuche
Botanischer Name:   Fagus sylvatica L.
Fremdländische Namen:   Engl. European beech
Familie:   Buchengewächse (Fagaceae)
Standort im Park:   N 51.42946, E 6.76705
Etymologie:   Das Wort Buche stammt von dem indogermanischen Wort “buoghos”, im Althochdeutschen lautete es „buohha“ und im Mittelhochdeutschen „buoche“

Lebensraum:

Laubwälder und Bergmischwälder vom Tiefland bis in den Gebirgen. In den Alpen bis in Höhen von 1600 Metern (Waldgrenze) vorkommend. Bevorzugt auf lockeren, frischen, sauren bis basischen Böden mit mäßig bis reicher Nährstoffversorgung. 

Heimat:

Arealschwerpunkt in den Laubwaldgebieten West- und Mitteleuropas (außer Osteuropa), in Südeuropa nur in den Gebirgen bis zur Waldgrenze vorkommend.

Verwendung:

Die Rotbuche ist in Mitteleuropa der forstlich wichtigste Laubbaum, sie findet in der freien Landschaft weiterhin Verwendung in Mischpflanzungen, Windschutzanlagen, freiwachsenden Hecken und Feldgehölzen. Als überaus prächtige Solitärbäume werden sie in großen Parkanlagen als Raumbildner angepflanzt. In Gartenanlagen hat die Rotbuche eine große Bedeutung als robuste und dekorative Heckenpflanze. Das Holz der Rotbuche ist in vielerlei Hinsicht verwendbar. Als hervorragendes Brennholz, früher als Meiler-Holz zur Herstellung von Holzkohle und Pottasche, beides waren wesentliche Produktionsmittel in der Glaserzeugung. Als Bau- und Konstruktionsholz, in der Bau- und Möbeltischlerei und zur Zellstoff- und Plattenherstellung. In der Medizin werden verschiedene Produkte aus der Rotbuche als Fagi cortex, Fagi lignum und Fagi pix bei unterschiedlichsten Erkrankungen angewendet. In der Lebensmittelindustrie kommt das Bucheckernöl als Fagi oleum zur Verwendung. In der Viehhaltung wurden Buchenblätter früher als Heuersatz und Viehfutter verwendet.

Bei der Bachblüten Therapie, einem alternativmedizinischen Verfahren, kommt auch eine Essenz der Rotbuche zum Einsatz, die Wirkung ist jedoch nicht bewiesen.

Der Zellstoff der Buche wird für die Herstellung von Viskose verwendet.

Habitus:

Sommergrüner, 25 bis 30 Meter hoher Baum. Im Freistand mit tief ansetzendem Astwerk und breit gewölbter Krone. Alte Exemplare sind oftmals genauso breit wie hoch. Im Bestand bildet die Rotbuche mächtige, hohe, gerade Stämme aus.

Wurzeln:

Typisches Herzwurzelsystem mit weitstreichenden Hauptwurzeln. Intensivste Oberflächendurchwurzelung aller heimischen Waldbäume. Rotbuchen sind im Wurzelbereich äußerst empfindlich gegen Bodenveränderungen wie Verdichtung, Überschüttung, Abgrabung, Versiegelung, Veränderung des Grundwasserspiegels und Überschwemmungen.

Baumkrone:

Einzeln stehend: gleichmäßige, hochgewölbte Krone mit dichtem Geäst und einem Durchmesser von 20 bis 30 m

Im Wald stehend, sterben die unteren Äste aufgrund Lichtmangels ab, der Kronenansatz beginnt häufig erst in 10 bis 20 m Höhe. I

Stamm:

Ausbildung eines vollholzigen, astfreien Stammes bis 25 m Höhe. Kann einen Durchmesser von bis zu 2 m erreichen

Rinde/Borke:

Junge Zweige mit graubrauner Rinde, älteres Astwerk und Stamm besitzen die für Rotbuchen charakteristische, silbergraue und glatte RindeDie Rinde ist bei Freistellung des Baumes sowie starken Temperaturschwankungen (Sonneneinstrahlung, Spätfröste) stark sonnenbrandgefährdet.

Knospen:

Die 3 cm langen und bis 4 mm breiten Blattknospen sind schlank und zugespitzt. Blütenknospen sind etwas rundlicher.

Blätter:

Die Form der sommergrünen Laubblätter ist eiförmig, kurz zugespitzt und am Blattrande wellig geformt. Im Frühjahr weisen die 5 bis 10 cm langen und 4 bis 7 cm breiten Blätter auf der Unterseite eine dichte Behaarung auf. Im Herbst färben die Blätter von leuchtend gelb bis braun.

Blüten:

Die Rotbuche ist einhäusig und windblütig. Im April und Mai entfalten sich zunächst die männlichen Blüten in Form von hängenden, langgestielten, kugeligen Büscheln, die aufrecht stehenden, weiblichen Blüten sind nur zwei-blütig. Die Blüten befinden sich in der Lichtkrone des Baumes, die Blühreife beginnt mit 20 Jahren. Blütezeit ist April bis Mai.

Früchte/Samen:

In einem borstigen, aufrecht stehenden Fruchtbecher (Cupula), reifen ein bis zwei glänzend braune, dreikantige Nüsse, die sogenannten Bucheckern.

Die Ausbreitung erfolgt durch Schwerkraft (Plumpsfrüchte) und Tiere durch Versteckausbreitung, so z.B. durch Vorratsspeicherung von Eichhörnchen und Eichelhähern. Fruchtreife: September und Oktober. Alle fünf bis acht Jahre kommt es zu einem besonders reichen Fruchtertrag, der sogenannten Buchenmast

Alter:

Kann bis zu 300 Jahre alt werden, vereinzelt wurden sogar noch ältere Exemplare gefunden
Die Buche ist mit einem Anteil von 14 % der häufigste Laubbaum in Deutschland, 1990 war sie der Baum des Jahres in Deutschland und 2014 in Österreich. Die Rotbuche verdankt ihren Namen nicht der Farbe des Laubs, sondern der Rotfärbung des Holzes.

Sie ist nicht sehr wählerisch in Bezug auf ihren Standort und kann ihre Konkurrenten an einem geeigneten Standort oft mit Leichtigkeit verdrängen.

Eine alte Buche mit einem Kronendurchmesser von 15 m kann bis zu 600.000 Blätter mit einer Oberfläche von 1200 m² haben und eine Fläche von 600 m² beschatten.

Bucheckern sind durch ihren Fagin- und Oxalsäuregehalt für den Menschen leicht giftig, daher sollten sie nicht in großen Mengen verzehrt werden, da es sonst zu Vergiftungserscheinungen kommen kann.

Die Essenz der Buchenblüte, die in der Bach-Blütentherapie zum Einsatz kommt, soll Menschen toleranter und mitfühlender machen.

Die Rotbuche kann von einigen Schädlingen und Krankheiten befallen werden. So kann sie durch abiotische Faktoren wie Strahlungshitze, Trockenheit, Frost und Nässe geschädigt, aber auch durch tierische Schädlinge (Buchenwolllaus, Borkenkäfer, Rotwild, Nagetiere) oder Krankheiten wie Pilze geschädigt werden.

Seit dem Jahr 2000 entwickelt sich die sogenannte Buchenkomplexkrankheit, auch Buchensterben oder Schleimflusskrankheit, besorgniserregend. Dabei werden die Rotbuchen durch ein Zusammenspiel von Klimaextremen, Buchenwollläusen, Borkenkäfern und Pilzen sehr stark, bis zum Absterben, geschädigt. Symptome für diese Krankheit sind: Schleimflussflecken, strichförmige Rindennarben, Absterben der Rinde, Holzfäule, Befall von Pilzen und holzbrütenden Insekten.

Kulturgeschichte:

Die kulturgeschichtlichen Bezüge zwischen Rotbuche und Mensch sind äußerst facettenreich und sollen nur in wenigen Beispielen dargestellt werden.

Als sogenannte „Königin oder Mutter des Waldes“ wurde die Rotbuche mit ihren emporstrebenden, silbergrauen Stämmen und heilige Hallen bildend, zum Vorbild des gotischen Baustils.

Aus dem harten Buchen-Holz wurden die ersten mit Runen versehenen Buchstaben hergestellt und Holzdruckstöcke (Buchdruck) geschnitzt, auf welche unsere Wörter Buch und Buchstabe zurückgehen. Aus der Rot-Buche entstanden und züchterisch weiterentwickelt sind zahlreiche Gartenformen, wie z.B.: die auch im Immanuel-Kant-Park stehenden Blut-Buchen, Hänge-Buchen und Farnblättrige Buchen. Schon sehr früh diente das Holz der Rotbuche als Brennmaterial, dies wurde in unterschiedlichster Weise gewonnen, in Niederwaldbewirtschaftung aber auch in Schneitelung mit dem Ergebnis von Kopfbuchen.  

Im Monschauer Heckenländchen finden sich bis zu 10 Meter hohe Rotbuchenhecken, sie dienen vor allem als Windschutz.

In Rotbuchen-Wälder wurden in früheren Zeiten Schweine zur Mast eingetrieben.

Aufgrund der besonderen Eigenschaften und zur Würdigung wurde die Rotbuche im Jahre 1990 zum Baum des Jahres gekürt.

Durch die UNESCO erhielten im Jahre 2011 aufgrund der weltweiten Einzigartigkeit und Artenvielfalt fünf deutsche Rotbuchen-Wälder, den Weltnaturerbe-Status. Dies sind: auf der Insel Rügen, der „Nationalpark Jasmund“, in Thüringen, der „Nationalpark Hainich“, in Mecklenburg-Vorpommern, der Müritz Nationalpark mit dem Teilgebiet „Serrahn“, in Brandenburg das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, mit dem Teilgebiet „Grumsiner Forst“ und in Nord-Hessen dem „Kellerwald-Edersee“. 

Mythologie und Religion:

Die Buche gilt als die „Mutter“ der Bäume und des Waldes. Sie wird mit Weisheit und Stärke in Verbindung gebracht, auch eine beruhigende Wirkung wird ihr nachgesagt.

In der germanischen Mythologie ist die Buche der Sitz der Göttin Frigg, Trägerin des Lebens und Frau von Odin, dem Oberhaupt der germanischen Götter.

Runen, die als Orakel der Weissagung genutzt wurden, wurden aus Buchenholz gefertigt, ihnen wurden magische Kräfte zugesprochen.

Literatur:

Eine zentrale Rolle spielt die Buche in der Novelle „Die Judenbuche“ von Annette von Droste-Hülshoff.

Etnobotanik:

Brauchtum und Aberglaube:

Die Buche ist ein Symbol für Weisheit und Bildung. Aus dieser Symbolik entwickelten sich einige Aberglauben.

In Frankreich füllte man früher getrocknete Buchenblätter in Matratzen. Stellte man vor dem Schlafen eine Frage und schlief auf dieser Matratze, bekam man im Schlaf die Antwort.

Amulette aus Buchenholz sollen dem Träger Glück bringen und ihn beschützen.

Ein altbekanntes Sprichwort besagt:

„ Vor Eichen sollst du weichen und die Weiden sollst du meiden. Zu den Fichten flieh mitnichten, doch die Buchen musst du suchen!“

Früher dachten die Menschen, dass bei einem Gewitter die Buche den besten Schutz bietet. Heutzutage weiß man aber, dass man bei Gewitter am besten alle Bäume meidet und sich lieber am Boden zusammenkauert.

Quellen:

Fendler, Ursel: Magische Bäume (o.J.), URL: http://www.rabenseiten.de (Stand: 25.6.2014).

Woelm, Elmar: Mythologie, Bedeutung und Wesen unserer Bäume (2006), URL: http://www.bambusgarten.com  (Stand: 25.6.2014).

Gedicht

Ein Wunder der Natur

Du bist ein Wunder der Natur

Warum übersehen wir dich nur?

Du kannst uns so viel geben

Gibst uns den Atem zum Leben

Du bist die Mutter aller Bäume

Erfüllst unsre Wünsche und Träume

Mit dir können wir einen Blick in die Zukunft wagen

Du gibst die Antworten auf unsre Fragen

Du bist weise und alt

Spendest Trost und gibst uns Halt

Du verleihst uns neue Energie

Fast ist es wie Magie

Wir halten inne und bleiben stehen

Um dich in deiner ganzen Pracht zu sehen

Du bedeutest Leben pur

Du bist ein Wunder der Natur

Rezept

Bucheckern-Kekse

Zutaten

180 g     Mehl

100 g     Bucheckern, gemahlen

80 g        Butter, weich

2             Ei(er)

70 g        Zucker

1/2 Pck.               Backpulver

Zubereitung

Die Butter mit dem Zucker verrühren und die Eier zugeben. Mehl, Backpulver und gemahlene Bucheckern vermischen und der Butter-Ei-Zucker-Masse zugeben und weiter verrühren.

Den Teig dann zu kleinen Kugeln formen (ca. 2 cm Durchmesser) und auf einem Backblech (mit Backpapier) flach drücken, sodass flache, runde Cookies entstehen. Diese dann bei 220 Grad 7-8 Minuten backen.

Die angegebenen Zutaten ergeben ca. 50 Cookies.

Tipp: Die Bucheckern vor der Verarbeitung rösten, dadurch werden die Giftstoffe unschädlich gemacht!

(gefunden auf chefkoch.de)



Anleitung für ein kleines Häkelbäumchen:

Material:

Wollreste in braun und grün

Entsprechend dicke Häkelnadel

Nadel zum Vernähen der Fäden

Für den Stamm:

In braun 5 Lm anschlagen

1.– 7. Reihe: 4 fM + 1 Wende-Lm häkeln

8. Reihe: 4 fM häkeln, den Faden durch die Schlaufe holen und festziehen

Für die Krone:

In grün 3 Lm anschlagen, mit 1 Km zum Ring schließen

Reihe: 2 Lm häkeln, dann 11 Stb in den Lm-Ring häkeln, mit 1 Km in die 2. Lm zum Ring schließen, den Faden durch die Schlaufe holen und festziehen

Diesen Schritt wiederholen, bis die gewünschte Anzahl an Kronenelementen erreicht ist. Was Form und Farbe der Krone betrifft, sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt!

Fertigstellung:

Fäden vernähen, die Elemente für die Baumkrone wie gewünscht zusammenfügen und aneinandernähen. Anschließend die Krone an den Stamm annähen.

Zum Schluss an die untere Lm-Reihe des Stamms braune Fäden als Wurzeln anknoten. Wer möchte, kann noch eine Schlaufe an der Krone anbringen und das Bäumchen als Anhänger benutzen.

Fertig!

Viel Spaß beim Nachmachen!

Lm: Luftmasche

fM: feste Masche

Km: Kettmasche

Stb: Stäbchen


Schwarzer Maulbeerbaum

Deutscher Name:   Schwarzer Maulbeerbaum
Botanischer Name:   Morus nigra L.
Fremdländische Namen:   engl. Black Mulberry, franz. Mûrier Noir
Familie:   Moraceae, Maulbeerbaumgewächse
Standort im Park:   N 51.42970, E 6.76756
Etymologie:   Morus = lat. Name für Maulbeerbaum, nigra = lat. schwarz, die dunkelroten Früchte betreffend

Lebensraum:

Bevorzugte Standorte sind sonnige, warme Lagen auf sandigen, leichten und kalkhaltigen Böden.

Heimat:

Südwestasien, genaues Herkunftsgebiet nicht mehr bekannt. Seit 1500 ist der Schwarze Maulbeerbaum im warm-gemäßigten Klima Süd- und Mitteleuropas eingebürgert. Die Einbürgerung im Südosten der USA erfolgte 1548. Anpflanzungen in Deutschland vor allem in den wärmeren Weinbaugebieten.

Verwendung:

Verwendung findet er dank seiner Früchte, als beliebtes, jedoch mittlerweile selteneres Obstgehölz.

Habitus:

Sommergrüner Kleinbaum mit einer Höhe bis maximal 15 Meter und stark hängenden Zweigen, welche sich im Laufe der späteren Entwicklung schirmartig auswachsen.

Baumkrone:                                     

Niedrig angesetzte, rundliche Krone
Durch dicht, gedrungene und kurze Zweige gekennzeichnet

Stamm:

Kurzstämmig und knorrig.

Rind/Borke:                                                     

Junge Triebe olivgrün, zunächst behaart, später verkahlend mit Lentizellen
Borke wird mit dem Alter rissig und graubraun.

Wurzel:

Fleischig und leicht zerbrechlich.

Astwerk:

Oftmals schleppenförmig abgesenkt und bis auf den Boden niederliegend.

Knospen:

Dick eiförmig bis 3mm lang und glänzend purpurbraun.

Blätter:

Sommergrün, milchsaftführend, in wechselständiger Anordnung. Die Blattspreite in einer Länge von 8 bis 12 cm ist breit eiförmig mit einer herzförmigen Basis und kurzen Spitze. Der Rand ist grob gesägt, mitunter auch gelappt. Die Blätteroberfläche ist glänzend dunkelgrün und rauh, die Unterseite heller und zuletzt nur noch entlang der Blattnerven behaart.                                                              

Blüten:

Achselständige, hängende Kätzchen; männliche Blütenstände länglich mit kurzen Stielen, die weiblichen Blüten ebenfalls kurz gestielt. Blütezeit von Mai bis Juni. Fremdbestäubung und Windbestäubung, eingeschlechtlich.

Früchte: 

Bei den bis 2,5 cm langen, brombeerartigen Früchten handelt es sich um sogenannte Scheinfrüchte. Während des Reifeprozesses wechselt die Farbe von weiß über rot bis purpurschwarz. Die Maulbeere ist sehr saftig, angenehm süß bis leicht säuerlich. Die Fruchtreife ist der Monat August.

Alter:

Je nach Standort 400 bis 500 Jahre
Einige Exemplare bis zu 1000 Jahre

Schädlinge und Krankheiten:

Die schwarze Maulbeere ist relativ frei von Schädlingen und Krankheiten.
Nicht nur den Vögeln, sondern auch uns Menschen dienen die Früchte des schwarzen Maulbeerbaums als Nahrungsquelle. Sie werden oft roh gegessen und eignen sich hervorragend zur Verarbeitung zu Marmelade oder Sirup. In Afghanistan werden sie auch getrocknet wie Rosinen verzehrt. Früher verarbeiteten die Griechen sie zu Maulbeerwein oder benutzten sie zum Einfärben von Wein.

Des Weiteren soll die bittere Wurzelrinde gegen Bandwürmer helfen und als Abführmittel dienen, während die Blätter Fieber, Husten und Zahnschmerzen bekämpfen sollen.

Auch das Holz hat besondere Eigenschaften, auufgrund derer es sich hervorragend zur Papierherstellung eignet. Vor allem in Asien wird der schwarze Maulbeerbaum zur Papierherstellung genutzt, aber auch für den Bau von Musikinstrumenten wie Saz, Cura und Baglama.

Symbolik:

Der Schwarze Maulbeerbaum ist eine uralte Kulturpflanze, welcher bei den Griechen ein Symbol der Klugheit war. Er galt dem Wald- und Hirtengott Pan (griechische Mythologie) geweiht.

Religion:

Der in Persien, an der Küste des Kaspischen Meeres, heimische Schwarze Maulbeerbaum wird in der Bibel zweimal erwähnt.

Im Lukasevangelium findet er im Zusammenhang mit der Macht des Glaubens Erwähnung.

„Die Apostel baten den Herrn: Stärke unseren Glauben! Der Herr erwiderte: Wenn euer Glaube auch nur so groß wäre wie ein Senfkorn, würdet ihr zu dem Maulbeerbaum hier sagen: Heb dich samt deinen Wurzeln aus dem Boden und verpflanz dich in Meer! Und er würde euch gehorchen.“
Lukas 17, 5-6

Außerdem spielt er im ersten Buch der Makkabäer in Sachen Kriegsführung eine Rolle.

„Den Elefanten hielt man den Saft von Trauben und Maulbeeren vor, um sie zum Kampf zu reizen.“
1. Makkabäer 6, 34

Der Saft der Maulbeeren dürfte Rüssel und Stoßzähne blutrot eingefärbt haben, sodass die Elefanten die Gegner in Angst und Schrecken versetzten.

Mythen:

In der Mythe von Pyramus und Thisbe wird geschildert, wie aus dem Weißen Maulbeerbaum (Morus alba) der Schwarze hervorgegangen ist.

Pyramus und Thisbe sind ein babylonisches Liebespaar, welches aufgrund der Feindschaft seiner Eltern es nicht gestattet ist, sich zu sehen. Aus diesem Grund wollen sie sich nachts unter einem Weißen Maulbeerbaum treffen, um zusammen fortzugehen. Thisbe trifft allerdings früher ein und wird bei dem Baum von einer Löwin, deren Maul von der vorherigen Beute noch blutrot ist, gejagt. Die Flucht gelingt, doch Thisbes zerrissener und blutgetränkter Schleier bleibt am Baum zurück. Als Pyramus dann endlich eintrifft, findet er nur den Schleier vor und nimmt an, dass Thisbe umgebracht worden sei. Vor lauter Verzweiflung stürzt er sich bei dem Baum in sein eigenes Schwert. Sterbend wird Pyramus von Thisbe aufgefunden, die sich voller Liebe und Trauer ebenfalls in das Schwert stürzt. Das Blut der beiden Liebenden benetzt nun die Wurzeln des Baumes, sodass die bisher weißen Beeren blutrot werden. Doch schließlich können die beiden im Tode zusammen sein, denn die Eltern lassen die Asche des Paares in eine Urne füllen.

„Der Bogenschütze Yi“ ist ein chinesischer Mythos, der unter anderem davon berichtet, wie Yi im Auftrag des Herrschers Yao die zehn göttlichen Sonnen, die in einem riesigen Maulbeerbaum namens Fu Shan leben, zum Wohle der Welt umbringt.
Den ganzen Mythos findet man unter folgendem Link:
http://www.mythentor.de/osten/china11.htm

Literatur:

„The Mulberry Tree“ – ein Gedicht von John Heath-Stubbs (1988)
http://www.poetryarchive.org/poem/mulberry-tree

„Mullberry Fields“ – ein Gedicht von Lucille Clifton (2004)
http://www.youtube.com/watch?v=0UnLStD-pYk

Musik:

In England gibt es ein traditionelles Kinderlied namens „Here we go around the Mulberry bush“, welches Kindern seit 1840 in verschiedenen Versionen erklärt, wie man sich unter anderem die Zähne putzt und die Schuhe bindet. Das Lied beginnt und endet dabei immer mit folgendem Vers:

Here we go round the mulberry bush,
The mulberry bush,
The mulberry bush.
Here we go round the mulberry bush
So early in the morning.

Die verschiedensten Versionen können auf Youtube gefunden werden.

Kunst:

„Maulbeerbaum“ von Vincent van Gogh (ca. 1889)

„Skulptur für einen Baum“ von Claus Simon vor dem Schwarzen Maulbeerbaum im Immanuel-Kant-Park in Anlehnung an diesen.

Film:

„Le Mûrier Noir“ von Gabriel Razmadze (2012) handelt von zwei jungen Erwachsenen, die in Georgien eine Reise fern ab von ihrem alltäglichen Leben und ihren Ansichten machen. Zusammen genießen sie die Zeit, essen Maulbeeren und wissen, dass wenn sie in ihr Leben zurückkehren, es nie wieder so sein wird wie auf dieser Reise.

Mode:

Mulberry ist eine englische Luxus-Marke, die vor allem Lederwaren herstellt. Die Firma wurde von Roger Saul im Jahre 1971 gegründet, der die Marke nach dem Maulbeerbaum auf seinem Schulhof benannte.

Quellen:

Zellner, Anita: ADAC Naturführer: Bäume und Sträucher einfach und sicher bestimmen, München 2006.

Kress, Henriette (o. J.), in: Morus Nigra. Schwarzer Maulbeerbaum. Moraceae,
URL: http://www.henriettes-herb.com (Stand: 24.05.2014).

Seelert, Sylvia (o. J.), in: China – Der Bogenschütze Yi, URL: http://www.mythentor.de/osten/china11.htm (Stand: 25.05.2014).

Verfasser unbekannt (2014) in: Pyramus und Thisbe,
URL: http://de.wikipedia.org (Stand: 25.05.2014).
Des Baumes Leben

Es stand in alten Zeiten ein Baum mit roten Beeren, 
umringt von Mensch und Volk ließ er sich die Geschichte lehren.
Schon seit vielen Jahren verweilt er so an Stell‘ und Ort, 
und lauschet seit jeher jedes Menschen Wort.

So gab es einst jung und hoffnungsvoll ein Liebespaar, 
welches sich unter des Baumes Krone schwor ewige Gewahr.
Zusammen zeugten sie Kinder, erlebten Freud und Leid, 
verspürten Sehnsucht zueinander und genossen ihre Lebenszeit.

Doch nicht nur Liebespaare sah der Baum entgegen.
Es frohlockten in seines grünen Schattens Segen
eine Schar von Kindern, welche ganz genüsslich
die prallen Früchte aßen, rot und süßlich.

Aber nicht nur Glück und Freude waren dem Baum bekannt.
So erlebte er zuweilen des Krieges zerstörerische Schand‘.
Er sah Familien brechen, Menschen bluten und Völker sterben.
Und alles was hinterlassen wurde, war Gräuel und Verderben.

Was die Menschen auch tun, der Baum war ihr Zeuge.
Es gab ihn damals und es gibt ihn heute.
So wird er sein Lebtag behalten des Menschen Märe, 
gestatten, des Baumes Name ist die Schwarze Maulbeere.



Südlicher Zürgelbaum

Deutscher Name:   Südlicher Zürgelbaum
Botanischer Name:   Celtis australis Linne, 1753
Fremdländische Namen:   European Nettle Tree
Mediterranean Hackberry
Lote Tree
Familie:   Hanfgewächse (Cannabaceae)
Standort im Park:   N 51.43045, E 6.76865
Etymologie:   Celtis = lat. celthis, celtis, ein in Afrika vorkommendes auch lotus genanntes Gewächs
Australis = lat. südlich

Verbreitung:

Im gesamten Mittelmeerraum. Von der Iberischen Halbinsel, Frankreich, Italien, Balkanhalbinsel, Rumänien, asiatische Türkei, Kaukasus, Madeira, NW-Afrika, Libyen.

Aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften als Park- und Allee-Baum ist der Südliche Zürgelbaum weit über seinen natürlichen Lebensraum in Europäischen Städten als Park- und Straßenbaum verbreitet worden.

Lebensraum:

Offenland und Trockenwälder, felsige Hanglagen.

Habitus:

Sommergrüner Baum, 10 bis 25 Meter hoch mit ausladender, lockerer Krone. Im Freistand kugelförmig ausladend.

Wurzel:

Intensivwurzler, in der Jugend Ausbildung eines Herzwurzelsystems, welches im Laufe zunehmenden Alters durch Senker ergänzt wird. Flachstreichende Wurzeln bilden Wurzelbrut aus.

Stamm:

Kurzstämmig, vollholzig, am Stammfuß mit Längskehlen.

Rinde/Borke:

Jungtriebe behaart, später verkahlend. Rinde grau und glatt, an Rotbuche erinnernd, fein längsrissig mit rundlichen Lentizellen und typischen Querlinien. An den Astansätzen gestauchte Rinde. Mit zunehmendem Alter setzt eine Verborkung im unteren Stammteil ein. 

Astwerk:

Astwinkel zwischen 55° und 60°, Zweigachsen mit leichtem Zickzack-Verlauf. Vor allem jüngere Äste sind hochelastisch.

Knospen:

Eiförmig, an den Spitzen eingebogen, rötlich-braun, dem Zweig flach anliegend.

Blätter:

Elliptisch-länglich. Oberseite dunkelgrün mit rauen Stachelhaaren, Unterseite grüngrau, weich behaart. Vielgestaltig hinsichtlich Größe, Form und Blattrand. Typisch die verlängerten, leicht verdrehten Blattspitzen. Blattrand gesägt bis doppelt gesägt.

Blüte:

Einhäusig verteilt, überwiegend zwittrig, unauffällig, außen bräunlich, innen weißlichgrün. Blütezeit März/April immer an diesjährigen Trieben.

Früchte:

Die bis 12 mm Durchmesser, einsamigen Steinfrüchte sind runde Kirschen, die sogenannten Zürgeln. In ihrem Reifungsprozess wechselt die Farbe von grün, dann gelb und im September/Oktober violettbraun bis fast schwarz. Das Fruchtfleisch ist genießbar, schmeckt jedoch süßlich fad. Die Zürgeln werden gerne von Vögeln als Winternahrung verzehrt, wobei die Steinkerne ausgeschieden werden (Vogelverbreitung). 

Alter:

Der Südliche Zürgelbaum kann mehrere hundert Jahre alt werden.
Standort:

Bevorzugt werden tiefgründige, nicht zu feuchte, sandige, neutrale oder kalkhaltige Böden.

Eigenschaften:

Lichtbaumart. Langsam wachsend, wärmeliebend, Trockenheit ertragend, gebietsweise frostempfindlich. Das Holz besitzt, ähnlich der Esche eine sehr hohe Elastizität und ist dabei sehr fest und dauerhaft. Gute Stockausschlagfähigkeit. 

Verwendung:

In Südtirol zählen die Zürgeln zu Delikatessen und werden für Backwaren und Süßspeisen verwendet. Als sogenanntes „Triester Holz“, bietet das harte, hochelastische und zähe Holz zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten. Es wird in der Möbelindustrie, in der Kunsttischlerei, Holzbildhauerei, für Drechslerarbeiten und zur Herstellung von Musikinstrumenten verwendet. Aus den aus Stockausschlägen gewonnenen Triebe wurden Holzgabeln, Stöcke, Reitgerten und vor allem Peitschenstiele hergestellt. Berühmt sind die Peitschen von Perpignan, Piemont und die Tiroler Geißenstöcke.

Kulturgeschichte:

Aufgrund seiner hervorragenden Holzeigenschaften fand der südliche Zürgelbaum schon sehr früh in der Menschheitsgeschichte ein vielfache Verwendung. So reicht die kulturelle Geschichte des „Triester Holzes“ bis in die Steinzeit. Der lebenswichtige Einsatz von Holzarten zum Bau von Werkzeugen, Waffen und Gerätschaften erforderte schon damals eine genaue Kenntnis von Holzeigenschaften und deren Haltbarkeit.

Literatur:

Eine Textstelle in der Novelle „Die Freiherrn von Gemperlein“ von Marie von Ebner-Eschenbach, deutet auf seine Beliebtheit als exklusiver Parkbaum hin.

http://www.ngiyaw-ebooks.org/ngiyaw/ebner_eschenbach/gemperlein/gemperlein.pdf

Mythologie:

Nach antiken Überlieferungen soll es sich bei dem Zürgelbaum um den in Nordafrika wachsenden Lotosbaum handeln. Nach Homer geriet Odysseus mit seinen Leuten in das sogenannte Land der Lotophagen (Lotosesser). Der Verzehr der Früchte war so köstlich, dass die, die sie gekostet haben, Familie und Heimat vergessen ließ.  

Quellen:

Mitchell, A.: Die Wald- und Parkbäume Europas; Verlag Paul Parey (o.J.)
Phillips, R.: Der große Kosmos-Naturführer Bäume; Kosmos-Verlag (o.J.)
Pirc, H.: Bäume von A - Z; Ulmer-Verlag (o.J.)
Roloff, A. & Bärtels, A.: Flora der Gehölze; Ulmer-Verlag(o.J.)
The Royal Horticultual Society: DuMont's große Pflanzen-Enzyklopädie (o.J.)

Baumschulen Gebr. Van den Berk B.V. (o. J.), in: Vdberk Baumschule: Südlicher Zürgelbaum
URL: http://www.vdberk.de (Stand: 27.06.2014 )

Trompetenbaum

Deutscher Name:   Trompetenbaum
Botanischer Name:   Catalpa bignonioides (Walter)
Fremdländische Namen:   Southern Catalpa, Cigar Tree, Indian Bean Tree
Familie:   Trompetenbaumgewächse
Standort im Park:   N 51.42971, E 6.76624
Etymologie:   Indianerstamm der Catawba als Namensgeber, abgewandelt in Catalpa

Lebensraum:

An Waldrändern, entlang von Flussläufen, auf feuchten, nährstoffreichen Böden.

Heimat:

Im Südosten Nordamerikas, von Louisiana und Mississippi bis nach Florida.

Verwendung:

Als schön blühende Bäume für größere Gärten und Parkanlagen häufig angepflanzt. Das Holz findet in der Möbelindustrie Verwendung und ist für Pfosten und Schwellen bestens geeignet.

Habitus:

Der Gewöhnliche Trompetenbaum erreicht eine Höhe von 8 bis 20 Metern und wächst zwischen 5 und 15 Meter in der Breite. Die Bäume sind nicht selten eher breiter als hoch gewachsen und besitzen ein zwittriges Geschlecht. Der Austrieb erfolgt spät bei frühem Laubabwurf, im Herbst wird das Blattwerk zunächst hellgelb und fällt schließlich ohne Färbung ab.

Wurzel:

Die Baumart besitzt ein stark ausgeprägtes Herzwurzelsystem mit fleischig, dicken Wurzeln.

Stamm:

Der Stamm ist meist kurz und besteht aus leichtem, hoch schimmelresistentem Holz.

Rinde/Borke:

Die dünne Rinde junger Triebe ist rötlich bis grün und behaart. Ältere Zweige weisen eine hellgrau-braune Färbung auf, mit großen ovalen Blattnarben. Die Rinde enthält Verbindungen, die bei Hautkontakt zu allergischen Reaktionen führen können.

Astwerk:

Der Gewöhnliche Trompetenbaum verfügt über ausladende Seitenäste und entwickelt mit zunehmendem Alter schleppenartige Absenker-Äste, die selbst Wurzeln treiben und auf dem Boden neue Stämme bilden können.

Knospen:

Die Knospen sind kugelförmig, 2-5 mm groß, rotbraun, mit zugespitzten fein drüsig bewimperten Schuppen.

Blätter:

Die Blätter sind 10 bis 20 Zentimeter lang, ei- bzw. herzförmig und kurz zugespitzt mit gewellten Rändern. Ihre Anordnung ist gegenständig oder zu dritt in Quirlen. Die Oberseite besitzt eine dunkelgrüne Färbung, die Unterseite ist heller. Die Blätter verfügen über eine dichte, kurze, weiße Behaarung und verströmen einen unangenehmen Geruch beim Reiben.

Blüten:

Der Gewöhnliche Trompetenbaum blüht von Juni bis Juli und ausschließlich bei Wärme. In dieser Zeit bildet er nach oben gerichtete Rispen von 15 bis 20 Zentimetern Länge, die von einer Vielzahl an Blüten in Glocken- beziehungsweise Trompetenform besetzt werden. Die Färbung ist ein reines Weiß mit zwei gelben Längsstreifen und purpur- bis goldfarbenen Flecken. Letztere dienen als Saftmale, die vor allem Bienen und Hummeln anziehen.

Früchte/Samen:

Die Früchte wachsen als bis zu 40 Zentimeter lange, dünnwandige Kapseln in Zigarren- oder Bohnenform, welche zwischen 5 und 8 Millimetern breit sind. Sie überwintern am Baum und öffnen sich im Frühjahr. Die Form der enthaltenen Samen ist abgeflacht und an beiden Enden faserig ausgefranst.

Alter:

Der Gewöhnliche Trompetenbaum besitzt eine Lebensdauer von maximal 70 Jahren und zeichnet sich durch ein schnelles Wachstum aus.
Der Gewöhnliche Trompetenbaum (Catalpa bignonioides) ist ein Laubbaum, der zur Familie der Trompetenbaumgewächse gehört. Ursprünglich im gemäßigten Klima der südöstlichen USA (Alabama, Georgia, Louisiana, Mississippi, Florida) sowie Ostasien beheimatet, wurde er im 18. Jahrhundert nach Europa überführt. Ihre botanische Bezeichnung verdanken die Bäume den Catawba – einem Indianerstamm der Sioux, der bis heute am gleichnamigen Fluss zwischen North- und South Carolina lebt.

Alle Teile des Baumes sind, abgesehen von seinen Samen, leicht giftig. Dies zeigt sich im typisch strengen Geruch, den die Blätter beim Zerreiben verströmen. Im Gegensatz zu anderen Artgenossen enthält der Gewöhnliche Trompetenbaum ein Wirkstoffgemisch aus leicht giftigem Catalpin, Catalposid und chemisch verwandten Stoffen. Das Gewächs erweist sich somit in insektengeplagten Regionen als natürliches Abwehrmittel, insbesondere gegen Mücken. Lediglich entlang der Po-Ebene Italiens wurde eine Variante des Baumes entdeckt, welche eine noch höhere Wirkstoffkonzentration aufweist.

Ethnobotanische Hintergründe variieren zwischen unterschiedlichen Kulturen und Gewächsarten. Der Gewöhnliche Trompetenbaum dient den Catawba als Stammeszeichen, zur Verwendung als Totems und für medizinische Zwecke. Analog zur Blattform assoziieren die Indianer eine Heilwirkung bei Herzkrankheiten. Des Weiteren nutzen sie Rinde und Blätter für Umschläge sowie als Abführmittel.

Die Mayas hingegen betrachten Trompetenbäume als heilige Kultpflanzen und setzen diese, neben der Bekämpfung von Krankheiten, bei rituellen Prozeduren als Halluzinogen und Aphrodisiakum ein. Im Fernen Osten werden die Früchte zur Behandlung bei Nierenleiden eingenommen, während die Rinde gegen Wurminfektionen Verwendung findet. Die Samen sollen zudem eine sedierende und krampflösende Wirkung besitzen. Umfassende wissenschaftliche Belege für solche Heilungseffekte liegen bislang nicht vor, der Baumrinde konnten jedoch entzündungshemmende Eigenschaften nachgewiesen werden.

Abseits seiner primären Verwendung als Zier- und Nutzgehölz bietet der Gewöhnliche Trompetenbaum eine Besonderheit: den Lebensraum für die Catalpa-Raupe (Ceratomia catalpae). Diese Tiere befallen den Baum, können ihn sogar drei- bis viermal pro Jahr vollständig entlauben. Während andere Gehölze derartige Strapazen in der Regel nicht überleben, erweist sich der Gewöhnliche Trompetenbaum als weitgehend resistent gegen diese Schädlinge. Die Raupen liefern der Fischereiindustrie einen hohen Mehrwert – ihre Haut ist sehr fest und damit perfekt für Angelhaken geeignet. Hinzu kommt das saftige, für Fische äußerst geschmackvolle und aufgrund seiner Fluoreszenz auffällige Innere von Ceratomia catalpae. Die Tiere können außerdem dauerhaft in großen Mengen gefroren gelagert werden. Aufgrund der genannten Vorteile wurden Gewöhnliche Trompetenbäume in manchen Regionen der USA in großen Zahlen gepflanzt.

Neben Ahorn, Magnolie und Ulme ist Catalpa bignonioides einer hohen Anfälligkeit für Grauschimmelfäule ausgesetzt. Insbesondere Triebe und junges Gewebe werden von diesem Pilz befallen. Zu den durch Menschen verursachten Gefahren zählen Streusalzschäden, die sich in vertrocknungsähnlichen Erscheinungen wie gefleckten oder eingerollten Blättern widerspiegeln.

Trompetenbäume aller Gattungen weisen eine Gemeinsamkeit auf: Sie treiben früh aus und werfen das Laub ebenfalls zeitig ab. Dieses Verhalten hat der Art die umgangssprachliche Bezeichnung „Beamtenbaum“ eingebracht.

Quellen:

Fowler, S., Erikson, J.: Southern Catalpa (2004), in: Faculty, Dr. Robinson. URL: http://www.bellarmine.edu (Stand: 29.06.2014).

Holliday, Linda: Leave Those Catalpa Worms Be (2013), in: Mother Earth News Blogs, Homesteading and Lifestock. URL: http://www.motherearthnews.com(Stand: 29.06.2014).

Jesdinsky, Gabriele: Trompetenbaum (Katalpa), Zigarrenbaum, Bohnenbaum (Catalpa - Infos: Trompetenbäume) (2010), in: Bignoniaceae (Trompetenbaumgewächse), Catalpa. URL: http://www.gartendatenbank.de(Stand: 29.06.2014).

Kress, Henriette: Catalpa.—Cigar Tree (o. J.), in: King's American Dispensatory, 1898. URL: http://www.henriettes-herb.com (Stand: 29.06.2014).

Nix, Steve: The Catalpa Tree and Its Caterpillers (o. J.), in: Education, Foresty. URL: http://forestry.about.com (Stand: 29.06.2014).
Baumgedicht an den Menschen

Ich bin das Blatt, auf dem du schreibst. Die Zeitung, die du jeden Morgen aufschlägst. Das Buch, das du in einer Nacht verschlingst. Die Post, die du öffnest oder verdrängst. Das Paket, das du abholst und verschickst. Der Karton, der in deine Wunschwohnung umzieht.

Ich bin der Stoff, der dein Haus vor Kälte schützt. Der Stuhl, auf dem du sitzt. Der Tisch an dem du isst, arbeitest, mit Familie und Freunden lachst. Der Boden, auf dem du dich bewegst. Die Treppe, die du auf und ab rennst. Die Tür, die du durchschreitest. Das Bett, in dem du schläfst, träumst, erwachst.

Ich bin das Regal, das deine Bücher ordnet. Der Rahmen, der deine Bilder umgibt. Die Leisten, die deine Wände dekorieren. Der Bügel, auf dem deine Kleider hängen. Die Laube, die am Ende deines Gartens liegt. Der Zaun, der dich stets vor fremden Blicken schützt.

Ich bin die Brücke, die du baust, überquerst, vielleicht verbrennst. Die Schwellen, die deine Gleise befestigen. Das Interieur, das dein Auto veredelt. Die Schranke, die du respektierst. Die Schanze, über die du fliegst. Das Fass, das deinen Wein natürlich reifen lässt.

Ich bin das Werkzeug, mit dem du Dinge erschaffst. Das Rad, das deine Mühlen antreibt. Das Gerüst, das dich trägt. Der Ring, den du wirfst. Die Kugel, die du rollst. Der Kegel, den du umstößt. Die Schaukel, auf der du in die Höhe schwingst. Die Rakete, die du in die Himmel aller neuen Jahre schießt.

Ich bin der Filter, durch den dein Kaffee läuft. Der Teebeutel, den du aufgießt. Das Mittel, das dein Kaugummi süßt. Der Korb, mit dem du einkaufst. Die Verpackung, die du entsorgst. Der Löffel, mit dem du in deinen Speisen rührst. Die Kohle, die dein Fleisch grillt. Das Feuer, in das du blickst, wenn am Meer die Sommersonne untergeht.

Ich bin das Streichholz, das du rasch entzündest. Die Flammen, die in deinem Kamin lodern. Der Schmuck, der dich passend ziert. Der Schläger, mit dem du ausholst. Die Schallplatte, die du auflegst. Die Brille, durch die du aufmerksam blickst. Die Figur, die du schnitzt. Die Fläche, die du fräst. Die Späne, die du sägst. Das Brett, das du bohrst.

Ich bin die Lautsprecher, aus denen deine liebsten Töne klingen. Das Instrument, mit dem du beim Musizieren verschmilzt. Der Steg, von dem du in den See springst. Das Boot, mit dem du fährst. Der Ständer, der deine Kerze hält. Der Stift, mit dem du zeichnest. Der Pinsel, mit dem du malst. Die Würfel, die das Leben immer anders für dich fallen lässt.

Ich bin das Schild, das dich leitet. Die Krücke, die dich stützt. Der Stock, an dem du gehst. Der Splitter, der deinen Finger schmerzen lässt. Der Pfahl, den du in den Boden rammst. Der Pfeil, den du in den Bogen spannst. Das Gewehr, das nur durch deine Hand über Leben und Tod entscheiden kann.

Ich bin der Schlitten, auf dem du durch den Schnee gerutscht bist. Das Spielzeug, das dich durch deine Kindheit begleitet hat. Die Kiste, in der du all deine Erinnerungen aufbewahrst. Die Wiege, die deine Nachkommen behütet. Das Totenbett, auf dem auch die letzten Blätter deiner alten Äste fallen.

Was bin ich für dich?

Tulpenbaum

Deutscher Name:   Tulpenbaum
Botanischer Name:   Liriodendron tulipifera
Fremdländische Namen:  
Familie:   Magnoliaceae (Magnoliengewächse)
Standort im Park:   N 51.42860, E 6.76565
Etymologie:   „Leiron“ (gr.) = Lilie, „dendron“ = Baum, „tulipifera“ = tulpentragend

Entstehung:

Der Tulpenbaum wurde 1663 in England eingeführt. Seine Existenz ist seit mehr als 100 Millionen Jahren wissenschaftlich nachweisbar.

Lebensraum:

Der ursprüngliche Lebensraum dieses Baumes sind überwiegend die Laubwälder in Nordamerika.
Er braucht zum Gedeihen viel Licht und ausreichend Niederschlag; der Boden sollte frisch bis feucht, nährstoffreich, sowie sandig-lehmig sein und einen schwach sauren oder neutralen pH-Wert besitzen.

Heimat:

Die Heimat des Liriodendron tulipifera sind weite Teile Nordamerikas. Zudem besitzt er einen „Schwesterbaum“ in Fern-Ost: die zweite Art dieser Gattung, der Liriodendron chinense, ist in China beheimatet.

Verwendung:

Verwendet wird der Tulpenbaum u.a. für die üblichen Zwecke der Holzverarbeitung: Herstellung von Türen, Fenstern, Regalen, Furnieren usw. Zusätzlich werden mit seinem Holz Musikinstrumente, Spielzeuge, Möbel, Körbe, Särge und Papier produziert. Das Material ist stabil, riss- und nagelfest.
In der Medizin nutzt man seine innere Rinde (Rindenalkaloid) zur Anregung der Herztätigkeit.
Bereits damals war der Baum von Nutzen: Die Ureinwohner Amerikas nutzten den geraden Stamm zur Herstellung von Kanus.

Habitus:

Wuchshöhe ca. 30m, Breite 12-20m, Umfang bis zu 2m
Stamm bis ca. 10m in die Höhe astfrei; anfangs schnellwüchsig; Jahrestrieb 30-70 cm
Astwerk breit, grob, ausladend und unregelmäßig

Wurzeln:

Herzwurzelsystem, tief, weitstreichend
Die Wurzeln sind dickfleischig und leicht brüchig.

Baumkrone:

Die Baumkrone kann oftmals sehr unterschiedlich sein. Die Form geht von schmal über säulenförmig bis hin zu breit ausladenden, malerisch herabhängenden Ästen.

Rinde/Borke:

Junge Triebe hellbraun, ältere Äste und Stamm zunächst dunkelgrün, dann graubraun mit Längsrissen.

Blätter:

Wechselständige Anordnung der Blätter, 15cm groß
Blattspreite mit außergewöhnlicher achsensymmetrischer Form, Blattstiel 10-12cm lang
Im Sommer oberseits frischgrün, unterseits bläulichgrün; im Herbst prachtvolle, goldgelbe Herbstfärbung

Blüten:

Tulpenähnliche Blumenschalen, grün-gelb mit orangeroten Saftmalen, käferbestäubt, 4-5cm lang, blühen erst nach 15 Jahren von Mai bis Juni

Früchte:

Aufrechte, spindelartige, 6-7 cm lange, gelbbraune Zapfen aus geflügelten Nüsschen
Zu 90% ohne keimfähigen Samen, 8cm lang
Fruchtreife im Oktober

Alter:

500-700 Jahre
Der Baum verfügt aufgrund seiner Herkunft über eine hohe Kältetoleranz, bis zu -20°C hält er aus.
Zu den Besonderheiten dieses Baumes zählen nicht nur seine einzigartigen Blüten, weswegen er auch oft als Zierpflanze genutzt wird, sondern auch seine unverwechselbare Blattform, die wie abgeschnitten aussieht und an einen Katzenkopf erinnern kann.
Tulpenbäume sind optimale Nahrungslieferanten für Bienen: Ein junger Baum liefert pro Saison 3,6kg Nektar, was 1,8kg Honig entspricht.

Diese Baumart ist besonders anfällig für Streusalzschäden, die Blätter und Nadeln befallen können.
In New York City steht der aktuell älteste bekannte Tulpenbaum mit ca. 450 Jahren.

Alle Teile des Baumes, besonders Holz, Rinde und Rindensaft, sind für den Menschen giftig!

Übrigens: Der Tulpenbaum ist der offizielle Staatsbaum der US-Staaten Kentucky, Indiana und Tennessee.

Quellen:

Berchtold, J.: in Das Lebensbild des Tulpenbaumes (1996),
URL: http://cgi-host.uni-marburg.de (Stand: 03.07.2014)

Jesdinsky, Gabriele: in ihrem persönlichen Notizbuch (geschrieben 1999 / veröffentlicht 2004), 
URL: http://www.gartendatenbank.de (Stand: 03.07.2014)

Von Ehren, Lorenz: auf Baumschule Lorenz GmbH & Co. KG (o.J.),
URL: http://www.lve-baumschule.de (Stand: 03.07.2014)

Türkische Baumhasel

Deutscher Name:   Türkische Baumhasel
Botanischer Name:   Corylus colurna L.
Fremdländische Namen:   Engl. Turkish hazel, Turkish filbert
Familie:   Betulaceae, Birkengewächse (früher Corylaceae, Haselgewächse)
Standort im Park:   N 51.42945, E 6.76755
Etymologie:   Corylus(lat.), Hasel; colurnus (lat.), aus Haselholz

Lebensraum:

Der Lebensraum der Türkischen Baumhasel sind sonnige bis halbschattige Mischwälder mit tiefgründigen, nährstoffreichen Böden.

Heimat:

Südosteuropa und Kleinasien über den Transkaukasus und Kaukasus bis in den Himalaya. 1582 wurde die Türkische Baumhasel von David v. Ungnad aus Konstantinopel nach Niederösterreich gebracht.

Verwendung:

Möbelbau, Wasserbau (Holz fault kaum), qualitativ minderwertiges Material eignet sich als Brennholz. In Europa wird das Holz dieses Baumes allerdings nicht gehandelt, da es keine nutzbaren Bestände mehr gibt. Die Nüsse sind essbar. Als Park- und Straßenbaum ein sehr häufig angepflanzter und pflegearmer Baum.

Habitus:

Wuchshöhe 15m bis 20m, durchgehender Stamm, breit kegelförmige und sehr dichte Krone. Langsam wüchsig, Stamm bis zu 60cm Durchmesser.

Wurzel:

Hauptwurzeln tiefgehend, Feinwurzeln sind oberflächennah, Herzwurzelsystem.

Rinde/Borke:                                                  

Junge Triebe: hellgelblich-grau, alte Borke: längsrissig, korkartig, grau weiß.

Blätter:

Wechselständige Anordnung, breit eiförmig, dunkelgrün, in einer scharf gezogenen Spitze endend. Herbstfärbung ist goldgelb.

Blüten:

Windblüter, einhäusig, männliche Blütenkätzchen grüngelb bis zu 12cm lang, weibliche Blüten sehr klein, purpurfarben. Blütezeit: März bis April, je nach Witterung  manchmal schon im Februar.

Früchte: 

3-5 Stück auf einem langen Stiel und an der Basis mit den tiefzerschlitzten Fruchthüllen büschel- oder knäuelförmig verwachsen. Die Früchte sind ab August reif und fallen auf den Boden, sie sind essbar.

Alter:

Unter optimalen Bedingungen wird die Türkische Baumhasel 100 bis 150 Jahre.
Die Baumhasel verträgt Trockenheit und Hitze, sie ist industriefest und winterhart. Sie ist ein Stadtbaum und wird hier nicht krank oder von Insekten befallen. In der Blütezeit oder nach dem Verzehr von den Haselnüssen leiden viele Menschen unter Allergien. Das Holz findet Verwendung als Bauholz, im Möbelbau, als Drechslerholz und für die Holzschnitzerei. Die Samen bzw. Öl finden in der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie Verwendung.

Quellen:

Stängle, Florian (o.J.), in: Baumpflege: Türkische Baumhasel, URL: http://www.staengle-baumpflege.de (Stand: 29.06.2014).

Redaktion waldwissen.net (2013) in: Die Baumhasel, URL: http://www.waldwissen.net (Stand: 29.06.2014).

Urweltmammutbaum

Deutscher Name:   Urweltmammutbaum
Botanischer Name:   Metasequoia glyptostroboides
Fremdländische Namen:  
Familie:   Cupressaceae, Zypressengewächse
Standort im Park:   N 51.42875, E 6.76621
Etymologie:   Meta (griechisch) = hinter; Sequioa = Mammutbaum (Ursprung aus der Indianersprache)

Heimat:

Die ersten Funde lebender Exemplare waren in West-Hupeh und Ost-Szechuan, China. Seit dieser Entdeckung ist er international weit verbreitet.

Verwendung:

Das Metasequoia-Holz kann vielseitig verwendet werden, da es sehr leicht und weich ist und sich daher gut bearbeiten lässt und leicht Farbe annimmt.

Habitus:

Sommergrüner Nadelbaum mit einer Wuchshöhe von 30-35, in seltenen Fällen auch bis zu 50 m und einem Jahreszuwachs von ca. 1 m. Stammdurchmesser 1 bis 2,2 m.

Wurzel:

Wurzeln wachsen zunächst horizontal, anschließend 50-100 cm in die Tiefe.

Baumkrone:

Die Krone ist pyramidenförmig. Äste höherer Ordnung sind herab hängend und gegenständig angeordnet, niedrigerer Ordnung unregelmäßig und weit ausladend. Altbäume besitzen eine breite, abgerundete Krone.

Borke:

Rotbraune Borke, die sich in langen Streifen ablösen lässt. Bei älteren Exemplaren besitzt die Borke eine eher graubraune Färbung.

Blätter/Nadeln:

Flache, weiche Nadeln mit einer Länge von 0,8 bis 3,5 cm und einer Breite von 1 bis 2,5 mm. An Langtrieben spiralig an Kurztrieben gescheitelt und gegenständig angeordnet. Die Färbung ist im Frühling und Sommer hellgrün, im Herbst erst zart rosa-gelb, später kupferbraun.

Blütezeit:

Meist Februar bis März (je nach Wetterbedingungen auch März bis April).

Knospen:

Eiförmig-elliptisch, stumpfe Winterknospen, ca. 4mm und 3mm breit. Die kapuzenartige Knospenschuppen sind gelblich-braun.

Blüten/Zapfen:

Stiel mit einer Länge von 1,8 bis 2,5 cm und einer Breite von 1,6 bis 2,3 cm, jeder Zapfen besteht aus 11-12 Paaren Zapfenschuppen – jede dieser keilförmigen Schuppen hat 5-9 flache, geflügelte Samen. Die Farbe ist anfangs grün, zur Reife hin braun.

Befruchtung:

Getrennt geschlechtlicher Baum, der erst ab einem Alter von 25-30 Jahren mannbar wird, also erst dann die Fähigkeit bekommt Früchte zu bilden. Weibliche Blütenzapfen stehen einzeln oder zu zweit an Kurztrieben, wohingegen die männlichen, eher kätzchenartigen Blütenzapfen an den Blattachsen von Langtrieben aus dem Vorjahr liegen. Die Blütezeit dauert von etwa Februar bis März, die Zapfen reifen aber schon im November bis Dezember des Blütejahres.


Alter:

Bis ca. 420-460 Jahre.

Der Urweltmammutbaum gehört einer von drei Mammutbaum-Arten an und ist die letzte lebende von fünf Unterarten der Metasequoia-Gattung. Da er seine Nadeln im Winter abwirft und nicht, wie bspw. der Küstenmammutbaum, immergrün ist, eignet er sich auch für Industrieregionen. In der Botanik ist er eine Besonderheit, da 1941 ein chinesisches Forscherteam lebende Exemplare in einer sehr schlecht erreichbaren Bergregion in China entdeckten. Wenige Monate zuvor machte ein anderer unabhängiger Forscher den ersten fossilen Fund, woraufhin angenommen wurde, dass diese Gattung seit der letzten Eiszeit ausgestorben sei. Fossile des Urweltmammutbaums wurden seitdem in Spitzbergen, Grönland, Nordamerika und Eurasien gefunden, die teilweise auf über 60 Mio. Jahren geschätzt werden. Somit gilt er als lebendes Fossil. Seit ca. 1950 wird er auch in Europa als Zierbaum gepflanzt, vor allem vorzufinden in Parks und Gartenanlagen. Auf der deutschen Insel Mainau im Bodensee ist das älteste Exemplar Deutschlands zu finden. Aus diesem einst 70 cm hohen Steckling, den man 1952 dort pflanzte, wurden weitere Stecklinge gezogen, aus denen wiederum eine der ältesten Mammutbaumalleen Deutschlands entstand, in der auch die beiden anderen Arten (Riesenmammutbaum und Küstenmammutbaum) zu finden sind.

Quellen:

Schlegel & Co. Gartenprodukte GmbH - in die-forstpflanze.de (o.J.), in: Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides) URL:

http://www.die-forstpflanze.de (Stand.29.06.2014).

Projekt Mammutbaum e.V. in Projekt-Mammutbaum.de (o.J), in: Urweltmammutbaum oder Chinesisches Rotholz (Metasequoia glyptostroboides), URL: http://www.projekt-mammutbaum.de (Stand.29.06.2014).

H. Dieterich (1955/56): Metasequoia glyptostroboides. - Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft, Jahrbuch 1955/56, Nr. 59., S. 29-33.