Deutscher Name:   Urweltmammutbaum
Botanischer Name:   Metasequoia glyptostroboides
Fremdländische Namen:  
Familie:   Cupressaceae, Zypressengewächse
Standort im Park:   N 51.42875, E 6.76621
Etymologie:   Meta (griechisch) = hinter; Sequioa = Mammutbaum (Ursprung aus der Indianersprache)

Heimat:

Die ersten Funde lebender Exemplare waren in West-Hupeh und Ost-Szechuan, China. Seit dieser Entdeckung ist er international weit verbreitet.

Verwendung:

Das Metasequoia-Holz kann vielseitig verwendet werden, da es sehr leicht und weich ist und sich daher gut bearbeiten lässt und leicht Farbe annimmt.

Habitus:

Sommergrüner Nadelbaum mit einer Wuchshöhe von 30-35, in seltenen Fällen auch bis zu 50 m und einem Jahreszuwachs von ca. 1 m. Stammdurchmesser 1 bis 2,2 m.

Wurzel:

Wurzeln wachsen zunächst horizontal, anschließend 50-100 cm in die Tiefe.

Baumkrone:

Die Krone ist pyramidenförmig. Äste höherer Ordnung sind herab hängend und gegenständig angeordnet, niedrigerer Ordnung unregelmäßig und weit ausladend. Altbäume besitzen eine breite, abgerundete Krone.

Borke:

Rotbraune Borke, die sich in langen Streifen ablösen lässt. Bei älteren Exemplaren besitzt die Borke eine eher graubraune Färbung.

Blätter/Nadeln:

Flache, weiche Nadeln mit einer Länge von 0,8 bis 3,5 cm und einer Breite von 1 bis 2,5 mm. An Langtrieben spiralig an Kurztrieben gescheitelt und gegenständig angeordnet. Die Färbung ist im Frühling und Sommer hellgrün, im Herbst erst zart rosa-gelb, später kupferbraun.

Blütezeit:

Meist Februar bis März (je nach Wetterbedingungen auch März bis April).

Knospen:

Eiförmig-elliptisch, stumpfe Winterknospen, ca. 4mm und 3mm breit. Die kapuzenartige Knospenschuppen sind gelblich-braun.

Blüten/Zapfen:

Stiel mit einer Länge von 1,8 bis 2,5 cm und einer Breite von 1,6 bis 2,3 cm, jeder Zapfen besteht aus 11-12 Paaren Zapfenschuppen – jede dieser keilförmigen Schuppen hat 5-9 flache, geflügelte Samen. Die Farbe ist anfangs grün, zur Reife hin braun.

Befruchtung:

Getrennt geschlechtlicher Baum, der erst ab einem Alter von 25-30 Jahren mannbar wird, also erst dann die Fähigkeit bekommt Früchte zu bilden. Weibliche Blütenzapfen stehen einzeln oder zu zweit an Kurztrieben, wohingegen die männlichen, eher kätzchenartigen Blütenzapfen an den Blattachsen von Langtrieben aus dem Vorjahr liegen. Die Blütezeit dauert von etwa Februar bis März, die Zapfen reifen aber schon im November bis Dezember des Blütejahres.


Alter:

Bis ca. 420-460 Jahre.

Der Urweltmammutbaum gehört einer von drei Mammutbaum-Arten an und ist die letzte lebende von fünf Unterarten der Metasequoia-Gattung. Da er seine Nadeln im Winter abwirft und nicht, wie bspw. der Küstenmammutbaum, immergrün ist, eignet er sich auch für Industrieregionen. In der Botanik ist er eine Besonderheit, da 1941 ein chinesisches Forscherteam lebende Exemplare in einer sehr schlecht erreichbaren Bergregion in China entdeckten. Wenige Monate zuvor machte ein anderer unabhängiger Forscher den ersten fossilen Fund, woraufhin angenommen wurde, dass diese Gattung seit der letzten Eiszeit ausgestorben sei. Fossile des Urweltmammutbaums wurden seitdem in Spitzbergen, Grönland, Nordamerika und Eurasien gefunden, die teilweise auf über 60 Mio. Jahren geschätzt werden. Somit gilt er als lebendes Fossil. Seit ca. 1950 wird er auch in Europa als Zierbaum gepflanzt, vor allem vorzufinden in Parks und Gartenanlagen. Auf der deutschen Insel Mainau im Bodensee ist das älteste Exemplar Deutschlands zu finden. Aus diesem einst 70 cm hohen Steckling, den man 1952 dort pflanzte, wurden weitere Stecklinge gezogen, aus denen wiederum eine der ältesten Mammutbaumalleen Deutschlands entstand, in der auch die beiden anderen Arten (Riesenmammutbaum und Küstenmammutbaum) zu finden sind.

Quellen:

Schlegel & Co. Gartenprodukte GmbH - in die-forstpflanze.de (o.J.), in: Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides) URL:

http://www.die-forstpflanze.de (Stand.29.06.2014).

Projekt Mammutbaum e.V. in Projekt-Mammutbaum.de (o.J), in: Urweltmammutbaum oder Chinesisches Rotholz (Metasequoia glyptostroboides), URL: http://www.projekt-mammutbaum.de (Stand.29.06.2014).

H. Dieterich (1955/56): Metasequoia glyptostroboides. - Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft, Jahrbuch 1955/56, Nr. 59., S. 29-33.