Deutscher Name:   Tulpenbaum
Botanischer Name:   Liriodendron tulipifera
Fremdländische Namen:  
Familie:   Magnoliaceae (Magnoliengewächse)
Standort im Park:   N 51.42860, E 6.76565
Etymologie:   „Leiron“ (gr.) = Lilie, „dendron“ = Baum, „tulipifera“ = tulpentragend

Entstehung:

Der Tulpenbaum wurde 1663 in England eingeführt. Seine Existenz ist seit mehr als 100 Millionen Jahren wissenschaftlich nachweisbar.

Lebensraum:

Der ursprüngliche Lebensraum dieses Baumes sind überwiegend die Laubwälder in Nordamerika.
Er braucht zum Gedeihen viel Licht und ausreichend Niederschlag; der Boden sollte frisch bis feucht, nährstoffreich, sowie sandig-lehmig sein und einen schwach sauren oder neutralen pH-Wert besitzen.

Heimat:

Die Heimat des Liriodendron tulipifera sind weite Teile Nordamerikas. Zudem besitzt er einen „Schwesterbaum“ in Fern-Ost: die zweite Art dieser Gattung, der Liriodendron chinense, ist in China beheimatet.

Verwendung:

Verwendet wird der Tulpenbaum u.a. für die üblichen Zwecke der Holzverarbeitung: Herstellung von Türen, Fenstern, Regalen, Furnieren usw. Zusätzlich werden mit seinem Holz Musikinstrumente, Spielzeuge, Möbel, Körbe, Särge und Papier produziert. Das Material ist stabil, riss- und nagelfest.
In der Medizin nutzt man seine innere Rinde (Rindenalkaloid) zur Anregung der Herztätigkeit.
Bereits damals war der Baum von Nutzen: Die Ureinwohner Amerikas nutzten den geraden Stamm zur Herstellung von Kanus.

Habitus:

Wuchshöhe ca. 30m, Breite 12-20m, Umfang bis zu 2m
Stamm bis ca. 10m in die Höhe astfrei; anfangs schnellwüchsig; Jahrestrieb 30-70 cm
Astwerk breit, grob, ausladend und unregelmäßig

Wurzeln:

Herzwurzelsystem, tief, weitstreichend
Die Wurzeln sind dickfleischig und leicht brüchig.

Baumkrone:

Die Baumkrone kann oftmals sehr unterschiedlich sein. Die Form geht von schmal über säulenförmig bis hin zu breit ausladenden, malerisch herabhängenden Ästen.

Rinde/Borke:

Junge Triebe hellbraun, ältere Äste und Stamm zunächst dunkelgrün, dann graubraun mit Längsrissen.

Blätter:

Wechselständige Anordnung der Blätter, 15cm groß
Blattspreite mit außergewöhnlicher achsensymmetrischer Form, Blattstiel 10-12cm lang
Im Sommer oberseits frischgrün, unterseits bläulichgrün; im Herbst prachtvolle, goldgelbe Herbstfärbung

Blüten:

Tulpenähnliche Blumenschalen, grün-gelb mit orangeroten Saftmalen, käferbestäubt, 4-5cm lang, blühen erst nach 15 Jahren von Mai bis Juni

Früchte:

Aufrechte, spindelartige, 6-7 cm lange, gelbbraune Zapfen aus geflügelten Nüsschen
Zu 90% ohne keimfähigen Samen, 8cm lang
Fruchtreife im Oktober

Alter:

500-700 Jahre
Der Baum verfügt aufgrund seiner Herkunft über eine hohe Kältetoleranz, bis zu -20°C hält er aus.
Zu den Besonderheiten dieses Baumes zählen nicht nur seine einzigartigen Blüten, weswegen er auch oft als Zierpflanze genutzt wird, sondern auch seine unverwechselbare Blattform, die wie abgeschnitten aussieht und an einen Katzenkopf erinnern kann.
Tulpenbäume sind optimale Nahrungslieferanten für Bienen: Ein junger Baum liefert pro Saison 3,6kg Nektar, was 1,8kg Honig entspricht.

Diese Baumart ist besonders anfällig für Streusalzschäden, die Blätter und Nadeln befallen können.
In New York City steht der aktuell älteste bekannte Tulpenbaum mit ca. 450 Jahren.

Alle Teile des Baumes, besonders Holz, Rinde und Rindensaft, sind für den Menschen giftig!

Übrigens: Der Tulpenbaum ist der offizielle Staatsbaum der US-Staaten Kentucky, Indiana und Tennessee.

Quellen:

Berchtold, J.: in Das Lebensbild des Tulpenbaumes (1996),
URL: http://cgi-host.uni-marburg.de (Stand: 03.07.2014)

Jesdinsky, Gabriele: in ihrem persönlichen Notizbuch (geschrieben 1999 / veröffentlicht 2004), 
URL: http://www.gartendatenbank.de (Stand: 03.07.2014)

Von Ehren, Lorenz: auf Baumschule Lorenz GmbH & Co. KG (o.J.),
URL: http://www.lve-baumschule.de (Stand: 03.07.2014)