Deutscher Name: | Blutbuche | |
Botanischer Name: | Fagus sylvatica f. purpurea / f. atropunicea | |
Fremdländische Namen: | Engl.: European beech | |
Familie: | Fagaceae, Buchengewächse | |
Standort im Park: | N 51.43065, E 6.76615 | |
Etymologie: | Entstehung:Fagus sylvatica f. atropunicea ist zunächst aus einer natürlichen Mutation einer rotlaubigen Rotbuche hervorgegangen und dann jedoch durch gezielte Veredelungen züchterisch weiterentwickelt worden.Verbreitung: Die Verbreitung der Blutbuche ist identisch mit der Rotbuche. Heimatliche Arealschwerpunkte sind die Laubwaldgebiete West- und Mitteleuropas (außer Osteuropa), in Südeuropa nur in den Gebirgen bis zur Waldgrenze vorkommend. Lebensraum:Europa, Regionen im gemäßigten Klima als Zierbaum in Parkanlagen, Botanischen Gärten, städtischen Grünanlagen. |
Blutbuche
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Habitus:
Wuchshöhe 30 Meter. Breit gewölbte und ausladende Baumkrone von gleichmäßigem Wuchs. Alte Exemplare sind oftmals genauso breit wie hoch.
Wurzel:
Typisches Herzwurzelsystem mit weitstreichenden Hauptwurzeln. Intensive Oberflächendurchwurzelung. Der Wurzelbereich ist äußerst empfindlich gegen Bodenveränderungen wie Verdichtung, Überschüttung, Abgrabung, Versiegelung, Veränderung des Grundwasserspiegels und Überschwemmungen.
Stamm:
Im Gegensatz zur Rotbuche ist der Stamm der Blutbuche wesentlich kurzschäftiger. Besonderes Kennzeichen ist der mehr oder weniger erkennbare Veredelungsansatz. Dieser kann in unterschiedlicher Stammhöhe liegen.
Rinde/Borke:
Junge Zweige mit graubrauner Rinde, älteres Astwerk besitzt die charakteristische silbergraue, glatte Borke.
Astwerk:
In der primären Entwicklungsphase waagerecht bis leicht überhängend. In der Sekundärentwicklung richtet sich das Astwerk von 65° bis 10° auf. Äste an älteren, freistehenden Bäumen oftmals bis zum Boden hängend.
Knospen:
Die 3 cm langen und bis 4 mm breiten Blattknospen sind schlank und zugespitzt. Blütenknospen besitzen eine rundlichere Form.
Blätter:
Im Austrieb kupferfarben, dann schwarzrot glänzend. Die Rotfärbung ergibt sich durch einen Enzymmangel.
Bei der forma purpurea verschwindet diese Rotfärbung jedoch im Laufe der Vegetationsperiode.
Bei der forma atropunicea, welche hier im Park vorzufinden ist, ist es so, dass die Farbe der Blätter auch zum Ende hin bei einem kräftigem Purpurrot bleibt und teilweise sogar noch dunkler bis zu einem tiefen Schwarzrot wird.
Im Herbst färben sich die Blätter beider Formen rotbraun.
Die Form der Blätter ist identisch mit der Rotbuche, eiförmig, kurz zugespitzt und am Blattrand wellig geformt. Der Blattrand sowie die Blattunterseite sind in der Jugendphase mit Härchen besetzt. Blattanordnung wechselständig.
Blüten:
Einhäusig und windblütig. Männliche Blüten: rot-purpurne, hängende, kugelige Büschel. Weibliche Blüten: rot, aufrecht stehend, mit rosafarbenen Narben. Blütezeit April / Mai. Blühreife mit 20 Jahren beginnend.
Früchte/Samen:
In einem borstigen, aufrecht stehenden Fruchtbecher (Cupula) reifen im September/Oktober 1 bis 2 glänzend braune, dreikantige Nüsse, die sogenannten Bucheckern. Die Ausbreitung erfolgt durch Schwerkraft (Plumpsfrüchte) und Tiere durch Versteckausbreitung, so z.B. durch Vorratsspeicherung von Eichhörnchen und Eichelhähern. Bucheckern enthalten ein Öl mit zirka 15 bis 25% Fettgehalt. Sie sind aufgrund ihres hohen Oxalgehaltes (3%) schwach giftig. Roh gegessene Nüsse rufen Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Kopfschmerzen und Benommenheit hervor. Alle fünf bis acht Jahre kommt es zu einem besonders reichen Fruchtertrag, der sogenannten Buchenmast.
Eigenschaften:
Wie die Rotbuche besitzt sie eine hohe Schattenverträglichkeit und gedeiht noch bei 1/60 des vollen Tageslichts.
Verwendung
Die Blutbuche wird aufgrund ihrer schönen Rotfärbung sehr oft als Park-Baum genutzt, auch als Heckenpflanze ist sie häufig anzutreffen. Sie gilt generell als ein Baum mit einem hervorragenden Gartenwert, da sie sehr beständig ist und besonders durch die Rotfärbung ein interessantes, und in späteren Jahren auch sehr imposantes, Gesamtbild abgibt. Durch Kreuzungen mit anderen Buchenarten kommt es zu Gartenformen mit besonderem Wuchs bzw. Zierwert, wie beispielsweise der Blut-Hänge-Buche, einer Kreuzung aus Blut- und Hänge-Buche.
Das Holz der Blutbuche ist in vielerlei Hinsicht verwendbar. Als hervorragendes Brennholz, früher als Meilerholz zur Herstellung von Holzkohle und Pottasche, beides waren wesentliche Produktionsmittel in der Glaserzeugung. Als Bau- und Konstruktionsholz, in der Bau- und Möbeltischlerei und zur Zellstoff- und Plattenherstellung.
In der Medizin werden verschiedene Produkte aus der Blutbuche als Fagi cortex, Fagi lignum und Fagi pix bei unterschiedlichsten Erkrankungen angewendet. In der Lebensmittelindustrie kommt das Bucheckernöl als Fagi oleum zur Verwendung. In der Viehhaltung wurden Buchenblätter früher als Heuersatz und Viehfutter verwendet. Bei der Bachblütentherapie , einem alternativmedizinischen Verfahren, kommt auch eine Essenz der Blutbuche zum Einsatz, die Wirkung ist jedoch nicht bewiesen. Der Zellstoff der Buche wird für die Herstellung von Viskose verwendet.
[Anmerkung: Da die Verwendung der Blutbuche der der Rotbuche entspricht, wurden einige Teile dem Steckbrief der Rotbuche entnommen]
Schädlinge/Krankheiten:
Wie bei der Rotbuche kommen Schädigungen verschiedenster Art durch biotischen und abiotischen Ursprungs vor. So kann sie durch abiotische Faktoren wie Strahlungshitze, Trockenheit, Frost und Nässe geschädigt, aber auch durch tierische Schädlinge (Buchenwolllaus, Borkenkäfer, Rotwild, Nagetiere) oder Krankheiten wie Pilze geschädigt werden.
Seit dem Jahr 2000 entwickelt sich die sogenannte Buchenkomplexkrankheit, auch Buchensterben oder Schleimflusskrankheit genannt, besorgniserregend . Dabei werden die Rotbuchen durch ein Zusammenspiel von Klimaextremen, Buchenwollläusen, Borkenkäfern und Pilzen sehr stark, bis zum Absterben, geschädigt. Symptome für diese Krankheit sind: Schleimflussflecken, strichförmige Rindennarben, Absterben der Rinde, Holzfäule, Befall von Pilzen und holzbrütenden Insekten.
Wuchshöhe 30 Meter. Breit gewölbte und ausladende Baumkrone von gleichmäßigem Wuchs. Alte Exemplare sind oftmals genauso breit wie hoch.
Wurzel:
Typisches Herzwurzelsystem mit weitstreichenden Hauptwurzeln. Intensive Oberflächendurchwurzelung. Der Wurzelbereich ist äußerst empfindlich gegen Bodenveränderungen wie Verdichtung, Überschüttung, Abgrabung, Versiegelung, Veränderung des Grundwasserspiegels und Überschwemmungen.
Stamm:
Im Gegensatz zur Rotbuche ist der Stamm der Blutbuche wesentlich kurzschäftiger. Besonderes Kennzeichen ist der mehr oder weniger erkennbare Veredelungsansatz. Dieser kann in unterschiedlicher Stammhöhe liegen.
Rinde/Borke:
Junge Zweige mit graubrauner Rinde, älteres Astwerk besitzt die charakteristische silbergraue, glatte Borke.
Astwerk:
In der primären Entwicklungsphase waagerecht bis leicht überhängend. In der Sekundärentwicklung richtet sich das Astwerk von 65° bis 10° auf. Äste an älteren, freistehenden Bäumen oftmals bis zum Boden hängend.
Knospen:
Die 3 cm langen und bis 4 mm breiten Blattknospen sind schlank und zugespitzt. Blütenknospen besitzen eine rundlichere Form.
Blätter:
Im Austrieb kupferfarben, dann schwarzrot glänzend. Die Rotfärbung ergibt sich durch einen Enzymmangel.
Bei der forma purpurea verschwindet diese Rotfärbung jedoch im Laufe der Vegetationsperiode.
Bei der forma atropunicea, welche hier im Park vorzufinden ist, ist es so, dass die Farbe der Blätter auch zum Ende hin bei einem kräftigem Purpurrot bleibt und teilweise sogar noch dunkler bis zu einem tiefen Schwarzrot wird.
Im Herbst färben sich die Blätter beider Formen rotbraun.
Die Form der Blätter ist identisch mit der Rotbuche, eiförmig, kurz zugespitzt und am Blattrand wellig geformt. Der Blattrand sowie die Blattunterseite sind in der Jugendphase mit Härchen besetzt. Blattanordnung wechselständig.
Blüten:
Einhäusig und windblütig. Männliche Blüten: rot-purpurne, hängende, kugelige Büschel. Weibliche Blüten: rot, aufrecht stehend, mit rosafarbenen Narben. Blütezeit April / Mai. Blühreife mit 20 Jahren beginnend.
Früchte/Samen:
In einem borstigen, aufrecht stehenden Fruchtbecher (Cupula) reifen im September/Oktober 1 bis 2 glänzend braune, dreikantige Nüsse, die sogenannten Bucheckern. Die Ausbreitung erfolgt durch Schwerkraft (Plumpsfrüchte) und Tiere durch Versteckausbreitung, so z.B. durch Vorratsspeicherung von Eichhörnchen und Eichelhähern. Bucheckern enthalten ein Öl mit zirka 15 bis 25% Fettgehalt. Sie sind aufgrund ihres hohen Oxalgehaltes (3%) schwach giftig. Roh gegessene Nüsse rufen Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Kopfschmerzen und Benommenheit hervor. Alle fünf bis acht Jahre kommt es zu einem besonders reichen Fruchtertrag, der sogenannten Buchenmast.
Eigenschaften:
Wie die Rotbuche besitzt sie eine hohe Schattenverträglichkeit und gedeiht noch bei 1/60 des vollen Tageslichts.
Verwendung
Die Blutbuche wird aufgrund ihrer schönen Rotfärbung sehr oft als Park-Baum genutzt, auch als Heckenpflanze ist sie häufig anzutreffen. Sie gilt generell als ein Baum mit einem hervorragenden Gartenwert, da sie sehr beständig ist und besonders durch die Rotfärbung ein interessantes, und in späteren Jahren auch sehr imposantes, Gesamtbild abgibt. Durch Kreuzungen mit anderen Buchenarten kommt es zu Gartenformen mit besonderem Wuchs bzw. Zierwert, wie beispielsweise der Blut-Hänge-Buche, einer Kreuzung aus Blut- und Hänge-Buche.
Das Holz der Blutbuche ist in vielerlei Hinsicht verwendbar. Als hervorragendes Brennholz, früher als Meilerholz zur Herstellung von Holzkohle und Pottasche, beides waren wesentliche Produktionsmittel in der Glaserzeugung. Als Bau- und Konstruktionsholz, in der Bau- und Möbeltischlerei und zur Zellstoff- und Plattenherstellung.
In der Medizin werden verschiedene Produkte aus der Blutbuche als Fagi cortex, Fagi lignum und Fagi pix bei unterschiedlichsten Erkrankungen angewendet. In der Lebensmittelindustrie kommt das Bucheckernöl als Fagi oleum zur Verwendung. In der Viehhaltung wurden Buchenblätter früher als Heuersatz und Viehfutter verwendet. Bei der Bachblütentherapie , einem alternativmedizinischen Verfahren, kommt auch eine Essenz der Blutbuche zum Einsatz, die Wirkung ist jedoch nicht bewiesen. Der Zellstoff der Buche wird für die Herstellung von Viskose verwendet.
[Anmerkung: Da die Verwendung der Blutbuche der der Rotbuche entspricht, wurden einige Teile dem Steckbrief der Rotbuche entnommen]
Schädlinge/Krankheiten:
Wie bei der Rotbuche kommen Schädigungen verschiedenster Art durch biotischen und abiotischen Ursprungs vor. So kann sie durch abiotische Faktoren wie Strahlungshitze, Trockenheit, Frost und Nässe geschädigt, aber auch durch tierische Schädlinge (Buchenwolllaus, Borkenkäfer, Rotwild, Nagetiere) oder Krankheiten wie Pilze geschädigt werden.
Seit dem Jahr 2000 entwickelt sich die sogenannte Buchenkomplexkrankheit, auch Buchensterben oder Schleimflusskrankheit genannt, besorgniserregend . Dabei werden die Rotbuchen durch ein Zusammenspiel von Klimaextremen, Buchenwollläusen, Borkenkäfern und Pilzen sehr stark, bis zum Absterben, geschädigt. Symptome für diese Krankheit sind: Schleimflussflecken, strichförmige Rindennarben, Absterben der Rinde, Holzfäule, Befall von Pilzen und holzbrütenden Insekten.
Besonderheiten:
Kulturgeschichte
Das Wappen der Gemeinde Buch am Irchel in der Schweiz ziert eine Blutbuche. Sie erinnert wohl an die Blutbuche auf dem Stammberg. Sie ist seit 1680 bekannt und damit scheint sie die älteste ihrer Art in Europa zu sein. Zu dieser gibt es eine traurige Sage, die offenbart, wieso die Blätter rot sind:
Ein Brüderpaar, als Habenichtse aus fremden Kriegsdiensten zurückgekehrt, wird durch die hier herrschende große Hungersnot an den Rand des Todes getrieben. Eines Tages gelingt es ihnen, einer Maus habhaft zu werden. Da jeder diesen Bissen für sich allein beansprucht, geraten sie in ihrem Streit in ein schlimmes Handgemenge, welches einer der beiden nicht überlebt. Das beim Kampf geflossene Blut färbt die Blätter einer am Tatort stehenden jungen Buche rot, welche von da an rot geblieben sind.
In Lutter steht auch eine Blutbuche mitten in einem Rapsfeld, zu der es auch eine besondere Geschichte gibt: Unter ihr lagen drei in der Schlacht bei Lutter am Barenberge gefallene Offiziere des Feldherren Tilly begraben. Daher die blutrote Farbe der Blätter.
Die Sage von der Roten Buche aus dem Jahre 1912, geschrieben von E. v. Stammer aus Zeitz, um eine Erklärung für die eigenartige Farbe der Buche zu haben:
In Schwarzburgs weiten Forsten
Eine rote Buche steht,
Uralt, geneigt der Gipfel,
Von der die Sage geht:
Daß, als ein zartes Reis noch
Sie sproß im Waldesgrund,
Vorüber kam ein Priester
Des Wegs zur Abendstund
Schon hüllten nächt´ge Schatten
Des Waldes Bäume ein,
Am Himmel nur erstrahlte
Der Sterne Lichter Schein.
Doch schreckt des Waldes Dunkel
Den treuen Priester nicht,
Er brachte Trost den Kranken,
Er ging den Weg der Pflicht.
Da eh´er sichs versehen,
Fällt ihn ein Schlag aufs Haupt,
Bewußtlos sinkt er nieder,
Durch Mörderhand beraubt.
Doch als die Dunkel schwanden,
Dem Morgen wich die Nacht,
Da ist aus der Betäubung
Noch einmal er erwacht.
Und wie sein Blick ersterbend
Am Boden müde ruht,
Auf einer jungen Buche
Sieht er sein rotes Blut.
"So wie du jetzt erglänzest
Durch Blut in rotem Schein,
So mögen auch in Zukunft
Rot deine Blätter sein.
Zur Mahnung noch den Meinen,
Wenn längst versank mein Grab,
Daß nimmer sie vergessen,
Was ich gelehret hab."
Der Priester hats gesprochen,
Indem sein Auge bricht.
Dann trugen Frührotflügel
Die Seele ihn zum Licht.
Die Buche hat getragen
Seitdem stets Blätter rot,
So hat sich treu erfüllet
Des Priesters letzt´Gebot.
Quellen
Gemeinde Buch am Irchel (2014)
URL: http://www.buchamirchel.ch/de/portrait/wappen/ (Stand: 29.06.2014).
Hörselberggemeinde e.V. (o.J.)
URL: http://www.hoerselberggemeinde.de/report/blatt21/sage-buche.htm (Stand: 29.06.2014)
Kulturgeschichte
Das Wappen der Gemeinde Buch am Irchel in der Schweiz ziert eine Blutbuche. Sie erinnert wohl an die Blutbuche auf dem Stammberg. Sie ist seit 1680 bekannt und damit scheint sie die älteste ihrer Art in Europa zu sein. Zu dieser gibt es eine traurige Sage, die offenbart, wieso die Blätter rot sind:
Ein Brüderpaar, als Habenichtse aus fremden Kriegsdiensten zurückgekehrt, wird durch die hier herrschende große Hungersnot an den Rand des Todes getrieben. Eines Tages gelingt es ihnen, einer Maus habhaft zu werden. Da jeder diesen Bissen für sich allein beansprucht, geraten sie in ihrem Streit in ein schlimmes Handgemenge, welches einer der beiden nicht überlebt. Das beim Kampf geflossene Blut färbt die Blätter einer am Tatort stehenden jungen Buche rot, welche von da an rot geblieben sind.
In Lutter steht auch eine Blutbuche mitten in einem Rapsfeld, zu der es auch eine besondere Geschichte gibt: Unter ihr lagen drei in der Schlacht bei Lutter am Barenberge gefallene Offiziere des Feldherren Tilly begraben. Daher die blutrote Farbe der Blätter.
Die Sage von der Roten Buche aus dem Jahre 1912, geschrieben von E. v. Stammer aus Zeitz, um eine Erklärung für die eigenartige Farbe der Buche zu haben:
In Schwarzburgs weiten Forsten
Eine rote Buche steht,
Uralt, geneigt der Gipfel,
Von der die Sage geht:
Daß, als ein zartes Reis noch
Sie sproß im Waldesgrund,
Vorüber kam ein Priester
Des Wegs zur Abendstund
Schon hüllten nächt´ge Schatten
Des Waldes Bäume ein,
Am Himmel nur erstrahlte
Der Sterne Lichter Schein.
Doch schreckt des Waldes Dunkel
Den treuen Priester nicht,
Er brachte Trost den Kranken,
Er ging den Weg der Pflicht.
Da eh´er sichs versehen,
Fällt ihn ein Schlag aufs Haupt,
Bewußtlos sinkt er nieder,
Durch Mörderhand beraubt.
Doch als die Dunkel schwanden,
Dem Morgen wich die Nacht,
Da ist aus der Betäubung
Noch einmal er erwacht.
Und wie sein Blick ersterbend
Am Boden müde ruht,
Auf einer jungen Buche
Sieht er sein rotes Blut.
"So wie du jetzt erglänzest
Durch Blut in rotem Schein,
So mögen auch in Zukunft
Rot deine Blätter sein.
Zur Mahnung noch den Meinen,
Wenn längst versank mein Grab,
Daß nimmer sie vergessen,
Was ich gelehret hab."
Der Priester hats gesprochen,
Indem sein Auge bricht.
Dann trugen Frührotflügel
Die Seele ihn zum Licht.
Die Buche hat getragen
Seitdem stets Blätter rot,
So hat sich treu erfüllet
Des Priesters letzt´Gebot.
Quellen
Gemeinde Buch am Irchel (2014)
URL: http://www.buchamirchel.ch/de/portrait/wappen/ (Stand: 29.06.2014).
Hörselberggemeinde e.V. (o.J.)
URL: http://www.hoerselberggemeinde.de/report/blatt21/sage-buche.htm (Stand: 29.06.2014)